Die einen hassen sie, die anderen lieben und füttern sie. Auch wenn der Antrag wohl auf „taube“ Ohren in der nächsten Gemeinderatssitzung stoßen wird, fordert Linzplus nun ein Taubenhaus für Linz.
Viele Städte kämpfen seit Jahren damit, die Taubenpopulation im öffentlichen Raum in den Griff zu bekommen. Ob man Linz da tatsächlich hinzuzählen muss, sei dahingestellt. Geht es nach Lorenz Potocnik, wohl schon. Denn sonst würde der Linzplus-Gemeinderat in der kommenden Gemeinderatssitzung am Donnerstag nicht ein Taubenhaus für Linz fordern. Durch einen betreuten Taubenschlag könnten die Tiere gezielt angesiedelt, direkt kontrolliert und bestandsreguliert werden.
Die Einstellung der Fütterung ist laut Experten die einzig geeignete Maßnahme, um das Taubenproblem in den Griff zu bekommen.
Michael Raml, Linzer FP-Gesundheitsstadtrat
„Idee bringt mehr Probleme als Verbesserung“
„Deutsche Städte wie Augsburg gehen hier schon seit Jahren mit gutem Beispiel voran und haben solche Taubenverschläge errichtet, füttern die Tiere richtig und sorgen so auch durch das Auswechseln der Eier in Gipsattrappen für eine Geburtenkontrolle, weniger Verunreinigungen, Konflikte und in Summe auch Kosten“, hofft Potocnik, dass sein Antrag nicht auf „taube“ Ohren stößt. FP-Gesundheitsstadtrat Michael Raml macht ihm allerdings keine allzu großen Hoffnungen: „Die Idee ist sicherlich gut gemeint, aber es könnten sich dadurch mehr Probleme ergeben, als man die Situation für die Stadt und deren Bewohner dadurch verbessert. Vielmehr appelliere ich an die Bevölkerung, Tauben keinesfalls zu füttern, da sie dadurch erst recht in die Stadt gelockt und zur Vermehrung aufgepäppelt werden.“ Die Naturkundliche Station etwa setzt auf eine natürliche Selektion. Als Maßnahme gegen die Taubenpopulation wurden seit den 1980er-Jahren gezielt natürliche Feinde in Form von Turm- und Wanderfalken angesiedelt.
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