Dennis Novak steht zum zweiten Mal in seiner Karriere in der zweiten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Der Niederösterreicher setzte sich am Dienstagabend in Wimbledon gegen den Argentinier Facundo Bagnis mit 7:6(7), 2:6, 6:4, 6:3 durch. Mit dem australischen Überraschungsmann Jason Kubler trifft Novak nun am Donnerstag auf einen anderen Qualifikanten. Bisher ist sein Drittrunden-Einzug beim Rasenklassiker in London im Jahr 2018 das beste Major-Ergebnis in Novaks Karriere.
Lange Zeit hatte es nach einem Spiel der vergebenen Chancen ausgesehen. Novak war über weite Strecken des Spiels der klar bessere Mann, machte sich das Leben aber selbst schwer. Der 28-Jährige ließ 14 seiner insgesamt 17 Breakchancen ungenutzt. Bagnis verwertete drei von sechs und hielt sich so trotz spielerischer Unterlegenheit auf dem schnellen Geläuf in der Partie. In den entscheidenden Phasen war Novak aber da, er siegte nach 2:48 Stunden kurz vor Einbruch der Dunkelheit.
Den ersten Satz hatte Novak bereits mehrmals auf dem Schläger. Bei 6:4 im Tiebreak verzeichnete er bei böigem Wind einen Doppelfehler. Einen folgenden Satzball von Bagnis wehrte Österreichs Nummer zwei mit einem sehenswerten Passierball ab. Eine Einladung seines 32-jährigen Kontrahenten, der einen Smash ins Netz setzte, nutzte Novak schließlich nach 51 Minuten zum Satzgewinn. Der zweite Durchgang dauerte nur 41 Minuten, Bagnis breakte den Österreicher zweimal.
Im dritten Durchgang fand Novak seinen Rhythmus wieder, brachte seine Aufschlagspiele deutlich sicherer durch als der Argentinier. Allerdings setzten sich die vergebenen Breakchancen fort. Mitte des Satzes begann Novak mit sich zu hadern, fing sich aber wieder. Das Finish des Satzes hatte es in sich: Mit einem Zu-Null-Break stellte die Nummer 153 der Welt von 5:4 auf 6:4 und jubelte mit einem „Let‘s go“-Schrei ausgelassen.
Hier die Statistik zum Spiel:
Novak behielt trotz der drohenden Unterbrechung aufgrund der herannahenden Nacht an der Church Road im vierten Satz die Ruhe. Das entscheidende Break gelang ihm zum 5:3. Danach servierte der Österreicher sicher aus und verwertete seinen ersten Matchball. Eingeleitet hatte er ihn mit einem seiner insgesamt 13 Asse. Novaks Aufschlag funktionierte. Auch die drei in der Qualifikation bereits auf dem Londoner Rasen absolvierten Matches schienen ihm gutgetan zu haben.
In der zweiten Runde trifft der ÖTV-Davis-Cupper nun ebenfalls auf einen Qualifikanten. Kubler schaltete überraschend den hoch eingeschätzten, als Nummer 28 gesetzten Briten Daniel Evans in drei Sätzen 6:1, 6:4, 6:3. Nach seinem Auftaktsieg gegen die Nummer 102 der Weltrangliste, die in Wimbledon noch nie die erste Runde überstanden hat, darf sich Novak aber auch gegen die Nummer 99 berechtigte Hoffnungen machen.
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