Polio-Immunisierung
Impfkampagne in Pakistan: Gegner töten 3 Menschen
In Pakistan sind drei Menschen bei einer Impfkampagne gegen das Poliovirus getötet worden. Bewaffnete Unbekannte töteten einen Impfhelfer und zwei Polizisten in Nordwasiristan nahe der Grenze zu Afghanistan, erklärten Behördenvertreter am Dienstag. In der Grenzregion waren lange Zeit militante und islamistische Gruppen aktiv. Immer wieder werden Unterstützer der Impfkampagnen angegriffen. Die Impfgegner verbreiten zudem Verschwörungstheorien über angebliche Nebenwirkungen.
Pakistan ist neben Afghanistan weltweit das einzige Land, in dem es in diesem Jahr Erkrankungen an Kinderlähmung - ausgelöst durch den Wildtyp des Poliovirus - gegeben hat. Die Krankheit, die das zentrale Nervensystem befallen und in Einzelfällen zu dauerhaften Lähmungen führen kann, ist in den allermeisten Ländern der Welt ausgerottet - dank der Impfung.
Taliban bekämpften Immunisierungen
Ein Programm zur Bekämpfung der Kinderlähmung wurde 1994 in Pakistan gestartet. Diesem wurden aber Steine in den Weg gelegt: 2012 untersagten die radikal-islamischen Taliban, die in Teilen des Landes herrschen, die Polio-Impfung. Sie vermuteten damals hinter impfendem Gesundheitspersonal feindliche Spione. 2017 stoppten die Taliban Impfkampagnen in Teilen der südlichen Provinz Kandahar in Afghanistan.
Inzwischen gab es bei den Islamisten aber einen Sinneswandel. Im November vergangenen Jahres startete eine UNO-Impfkampagne gegen Kinderlähmung in Afghanistan, unterstützt von den neuen Machthabern.
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