Von Corona-Gegnern

Ärztin macht wegen Morddrohungen Ordination dicht

Oberösterreich
28.06.2022 11:24

Es geht nicht mehr! Dr. Lisa-Maria Kellermayr, eine Ärztin aus Seewalchen am Attersee (Oberösterreich), macht wegen ständiger Drohungen, die bis zum Mord gehen, ihre Ordination dicht. Für die Wiedereröffnung gibt es noch keinen Zeitplan.

Am Dienstagmorgen lief noch die Telefonansage, wann die Ordinationszeiten sind, inzwischen bereits eine Erklärung, dass die Praxis wegen der andauernden Bedrohungslage geschlossen bleibt.

(Bild: zVg)

Wir werden dich hinrichten“
Auf sozialen Medien begründet Kellermayr die Schließung damit, dass die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr leistbar seien, man habe bereits mehr als 100.000 Euro dafür ausgegeben. Sie sieht sich seit sieben Monaten mit Beschimpfungen und Morddrohungen - „wir werden dich hinrichten“, „ich werde dich und alle Mitarbeiter in der Ordination abschlachten“ - konfrontiert und hat jetzt die Reißleine gezogen.

Bereits im November 2021 habe die Medizinerin die erste Drohung erhalten und eine weitere am 4. April diesen Jahres, bestätigte die Polizei OÖ. Seitdem sei sowohl im Inter- als auch im Darknet ermittelt worden. Zudem habe die Medizinerin über längere Zeit umfassenden Polizeischutz erhalten. „Das ist so nicht richtig. Alles was getan wurde war, dass die Ordniation verstärkt bestreift wurde und ab und zu ein Beamter hereingekommen ist und gefragt hat, ob alles passt. Das verstehe ich nicht unter umfassendem Polizeischutz“, sagt die Medizinerin.

Anzeige wegen gefährlicher Drohung erstattet
Am 6. April wurde Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Wels wegen gefährlicher Drohung erstattet, bestätigte eine Sprecherin der Anklagebehörde. Im Zuge weiterer Ermittlungen sei ein Deutscher als möglicher Täter in Verdacht geraten. Er soll im März und April gegen die Ärztin gefährliche Drohungen in sozialen Medien ausgesprochen haben, auch wegen Stalkings sei ermittelt worden. Am 14. Juni sei das Ermittlungsverfahren „mangels inländischer Gerichtsbarkeit“ aber eingestellt worden, hieß es weiter von der Anklagebehörde.

„Bis also ein Weg gefunden ist, die Ordination sinnvoll und sicher weiterführen zu können, werden die Sicherheitstüren der Ordination geschlossen bleiben“, so die Konsequenz der Ärztin, die auch dafür bekannt geworden war, dass sie erfolgreich ein Asthma-Spray bei Covid-Patienten eingesetzt hatte.

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