Der Lehrerberuf soll attraktiver werden, um den drohenden Mangel an Lehrkräften entgegenzuwirken. Ermöglichen soll dies eine Dienstrechtsnovelle, die Vizekanzler Werner Kogler und Bildungsminister Martin Polaschek am Mittwochvormittag vorgestellt haben. Quereinsteiger sollen „gleichgestellt werden mit Lehrern, die den klassischen Lehramtsweg gegangen sind“, erklärte dazu der Vizekanzler. Für die in der Pandemie ins Leben gerufene Sommerschule werden zudem die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen, damit sie zu einem Fixpunkt in den langen Ferien werden kann.
„Der Blick ins Klassenzimmer von heute ist der Blick in die Zukunft von morgen“, erklärte Kogler und bedauerte daher „große Lücken“, die es in der Belegschaft gebe. Diese sollen mit einer Dienstrechtsänderung beseitigt werden, indem der Quereinstieg erleichtert wird. Bislang war es Lehrkräften ohne Lehramtsstudium nur befristet möglich, in Schulen zu arbeiten. „Es ist aber sehr nützlich, wenn andere Biografien in die Schulen kommen“, betonte Polaschek.
Quereinstieg: Unbefristet und mit Anrechnung von Vordienstzeiten
Man wolle „die besten Leute in den Beruf bringen“, führte Polaschek aus, dass es ein neues Lehrerbild brauche. Die Erleichterungen für Quereinsteiger, die über keine Lehramtsausbildung, aber über entsprechende Qualifikationen verfügen, seien dabei ein wichtiger Meilenstein. Nach einem Assessment sollen geeignete Anwärter künftig auch unbefristet in den Lehrerberuf einsteigen können. Vordienstzeiten würden dabei ebenfalls berücksichtigt - so wolle man langfristige Perspektiven bieten, führte Polaschek aus.
Sommerschule für Kogler „schlaue und soziale Sache“
In den letzten Monaten habe der Schulalltag nur wenig mit Normalbetrieb zu tun gehabt, bedauerte der Vizekanzler. „Die Schüler haben enormes Durchhaltevermögen bewiesen“, so Kogler, dennoch müssen viele aufgebaute Lernrückstände in den Ferien beseitigen. „Die Sommerschule kann das leisten - das ist eine schlaue Sache und vor allem eine soziale Sache“, freute sich Kogler. Gerade für Familien mit niedrigem Einkommen und Bildungsstand sei dies ein gutes Angebot.
Um genug Personal für das neue Regelangebot in den Ferien zu lukrieren, werden Lehramtsstudenten gegen Bezahlung eingesetzt, so der Bildungsminister. Angestellte Lehrer können zwischen einem Fixvertrag für das Sommerangebot oder einer anteilsmäßigen Anrechnung auf ihre Lehrverpflichtung wählen.
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