Wer an dieser seltenen Krankheit leidet, muss nicht mehr verzweifeln: Moderne Technik, neues Material und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse verhelfen zu einer perfekten Lösung.
Die 23-jährige Martina L. (Name geändert) studiert Medizin und könnte einem schönen Leben entgegensehen. Wäre da nicht ihre Erbkrankheit Amelogenesis imperfecta - die junge Frau hat anlagebedingt keinen Zahnschmelz! Mittlerweile konnte der Patientin geholfen werden, ihr Problem wurde an der Wiener Uni-Zahnklinik beseitigt. Die geschilderte Zahnschmelzkrankheit ist zwar eher selten, aber schwerst belastend. DDr. Polina Kotlarenko, Leiterin einer Spezialambulanz an der Universitätszahnklinik: „Bei dieser Entwicklungsstörung fehlt der Schmelz entweder komplett oder ist unvollständig angelegt. Mit massiv erhöhtem Risiko für Karies, weil mit dem Schmelz die härteste Substanz im menschlichen Körper und damit die Barriere gegen Keime fehlt. Das Zahnbein liegt frei und ist gleichsam schutzlos ausgeliefert.“
Bei Martina L. war der Schaden schon deutlich sicht- und fühlbar: Kleinere, dunkel-gelblich verfärbte Zähne trotz intensiver Pflege und extrem temperaturempfindlich. DDr. Kotlarenko: „Betroffen sind sowohl Milch- als auch bleibende Zähne. Wir schätzen, dass in Österreich eine von 10.000 Personen daran leidet. Für den Zahnarzt ist die Diagnose anfangs schwierig, weil er nicht sofort weiß, ob Karies bzw. mangelnde Pflege an diesem Zustand Schuld tragen.“ Bei Verdacht auf Amelogenesis imperfecta empfiehlt die Fachärztin, sich an die Universitätszahnklinik zu wenden: „Zu uns kommen sogar Patienten aus dem Ausland zur Behandlung. Schließlich sind die Probleme vor allem für Jüngere quälend - die Zähne wirken ungepflegt mit verminderter Ästhetik, Beschwerden beim Kauen und Sprechen, das Putzen bereitet Schmerzen, man traut sich nicht zu lächeln, das Selbstwertgefühl ist schwer angeschlagen.“
Betroffen sind sowohl Milch- als auch bleibende Zähne. Wir schätzen, dass in Österreich eine von 10.000 Personen daran leidet.
DDr. Polina Kotlarenko, Leiterin einer Spezialambulanz an der Universitätszahnklinik
Die Erkrankung betrifft nicht nur einzelne Zähne, sondern das gesamte Gebiss. Schon im Kindesalter werden immer wieder Wurzelbehandlungen nötig. Oft brechen Zähne gar nicht durch, bleiben im Kiefer versteckt. Sie sind kleiner, weil der „Schmelzmantel“ fehlt. Zum Glück gibt es aber spektakuläre Fortschritte in Medizin und Technik! DDr. Kotlarenko und MSC Tom Vaskovich, Leiter der Zahntechnik an der Wiener Universitätsklinik, schildern den volldigitalen Ablauf der erfolgreichen Behandlung:
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