Milliardengeschäft

Russlands Diamanten rücken in den Sanktions-Fokus

Ausland
29.06.2022 17:44

Diamanten aus Konfliktgebieten, die unter anderem dazu dienen, Rebellengruppen zu finanzieren, werden international als „Blutdiamanten“ gebrandmarkt. Seit einigen Jahren gibt es im Rahmen des Kimberley-Prozesses Bestrebungen, das selbst auferlegte (aber international bisher nicht bindende) Verbot des Handels mit verdächtigen Diamanten über ein System von Herkunftszertifikaten auszuweiten. Der Ukraine-Krieg könnte nun etwas Schwung in diese Überlegungen bringen.

Denn nach fossilen Energieträgern und Gold rücken nun Diamanten in den Fokus westlicher Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine fordert, auch Russlands Diamanten neu zu bewerten, was auf Rückhalt bei westlichen Regierungen stößt. Die Folge wäre ein massiv erschwerter Handel. Bisher standen nämlich lediglich Aggressoren, die sich gegen rechtmäßige Regierungen richten, im Visier des Kimberley-Prozesses, der mit einem Abkommen im südafrikanischen Kimberley im Jahr 2000 ins Rollen gebracht worden war.

Eine Mine in Mirny (Jakutien), dem Zentrum der Diamantförderung Russlands (Bild: AFP or licensors)
Eine Mine in Mirny (Jakutien), dem Zentrum der Diamantförderung Russlands

Russland steht über die Firma Alrosa für knapp ein Drittel der jährlichen Diamantenproduktion weltweit. Der Vorstoß bedroht also ein Milliardengeschäft. Das russische Finanzministerium ist deshalb alarmiert, dass die eigenen Produkte unter diese Definition fallen könnten. „Wir fordern daher unsere Gegner auf, von weiteren spekulativen Anschuldigungen abzusehen, auf politische Demagogie zu verzichten und sich auf die inhaltliche Arbeit der KP zu konzentrieren“, erklärte das Finanzministerium in Moskau.

Russischer Diamantproduzent auf US-Sanktionsliste
Das Ziel der westlichen Sanktionen ist es aber, Russland immer mehr Einnahmen aus dem Export von Rohstoffen zu entziehen. Die USA haben ein Embargo gegen russisches Gold verkündet. Die EU beendete bereits die Importe russischer Kohle und will bis Jahresende auch kein russisches Öl mehr importieren. Die US-Regierung hatte Alrosa bereits im April auf die Sanktionsliste gesetzt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt