Treibstoff-Pannen

Pro Jahr tanken bis zu 500 Lenker falschen Sprit

Symbolbild

(Bild: Scharinger Daniel)

Eine Tankstelle füllte Diesel in Benzin-Tanks. Viel häufiger aber passieren solche Pannen den Autofahrern selbst, wissen die Experten.

Eine folgenschwere Panne passierte den Betreibern einer Anifer Tankstelle: Der falsche Sprit war in den Tanks. Ein Tankwagenfahrer hat bereits am vergangenen Donnerstag versehentlich Tausende Liter Diesel in die Benzin-Tanks der Tankstelle gefüllt.

Aufgekommen ist die Sache durch den Riecher eines gelben Engels: Eine Autofahrerin hatte den ÖAMTC-Pannenhelfer gerufen, nachdem der Motor ihres Autos nach einem kurzen Ruckeln den Geist aufgab. Der Experte roch am Tank und stellte Diesel fest, obwohl auf der Tankrechnung Benzin draufstand. Die betroffene Tankstelle wurde sofort informiert. Der Tankstellenbetreiber bedauerte die Verwechslung: Der betroffene Tank sei bereits abgepumpt und gereinigt worden. Es gab drei Betroffene: zwei Motorräder und ein Auto.

„Das ist ein seltener Umstand“, weiß René Roider, technischer Leiter beim ÖAMTC. Viel öfter, sogar teils mehrmals am Tag, tanken Autofahrer selbst den falschen Treibstoff: 400 bis 500 Fälle gibt es pro Jahr in Salzburg. Meist wird in Diesel-Fahrzeuge fälschlicherweise Benzin getankt. Andersherum sei es seltener, da die Tank-Spritze dicker ist. „Am besten wäre es, wenn man dies noch vor dem Starten des Motors bemerkt“, betont Roider. Ein solche Panne kann teuer werden – im Worst-Case kostet es mehrere Tausend Euro.

Liegt der Fehler bei der Tankstelle, sei dies eine „klassische Schadenersatz-Forderung“, die bewiesen werden muss: mit Tankrechnung und Treibstoff-Probe, so ÖAMTC-Juristin Christina Holzer-Weiss.