„Krone“-Kommentar

Premiere für Österreich

Kommentiert für die „Krone“: Journalistin und In­ter­vie­w­e­rin Conny Bischofberger

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Kaum ist das niederländische Königspaar aus Österreich abgereist, fliegt auch schon Hollywoodstar George Clooney ein. Der Oscarpreisträger zählt zu den „Top Speakers“ beim 4GAMECHANGERS-Festival in Wien, das ORF und Puls 4 erstmals gemeinsam über die Bühne bringen.

Das ist aber nicht die einzige Premiere beim innovativen Digitalsymposium. Dort wird vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zum ersten Mal in Österreich Wolodymyr Selenskyj sprechen. Der ukrainische Präsident ist live per Video zugeschaltet und wird mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer diskutieren, die auch physisch anwesend sind.

Selenskyj absolviert solche Auftritte mittlerweile fast täglich. Er sprach schon vor der UNO, dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dem Filmfestival in Cannes, zuletzt beim Gipfel der G7 auf Schloss Elmau in Bayern und in zahlreichen Parlamenten weltweit. Nur nicht im österreichischen Parlament.

Dort spielte sich vor drei Monaten folgende Posse ab: Als Zeichen der Solidarität sollte Selenskyj im Hohen Haus eine Rede halten. Die NEOS waren dafür, die FPÖ war dagegen, die SPÖ konnte sich nicht entscheiden. Der Parlamentspräsident spielte den Ball an die uneinigen Fraktionen zurück.

So österreichisch. Sich um die Neutralität sorgen, aber gleichzeitig Despoten wie Putin hofieren, die zu Hause Menschen einsperren, foltern und umbringen lassen.