Italienische Forscher gehen dem Verdacht nach, dass Affenpocken über Spermien übertragen werden können. Ein Befund widerspreche der Vermutung, dass das „Virus nur selten oder zufällig“ in Samenflüssigkeit vorkomme. Affenpocken würden zwar hauptsächlich durch „direkten Kontakt“ mit den typischen Pusteln übertragen, doch eine neue Studie zeige, dass „auch Sperma ein Infektionsträger sein kann“.
Sein Forschungsteam habe das Sperma von 16 infizierten Männern untersucht und in 14 Fällen das Affenpocken-Virus darin nachgewiesen, so der Leiter des auf Infektionskrankheiten spezialisierten Spallanzani-Hospitals in Rom, Francesco Vaia.
Vaias Team untersucht inzwischen auch, ob das Affenpockenvirus ebenfalls in Scheidensekreten vorkommt. Zudem versucht es herauszufinden, wie lange das Virus nach Auftreten der ersten Symptome noch im Sperma vorhanden ist.
In einem der untersuchten Fälle sei das Virus noch drei Wochen nach den ersten Symptomen im Sperma nachgewiesen worden, während die Bläschen bereits wieder abgeklungen seien. Der Klinikleiter empfiehlt deshalb, auch nach dem Ende einer Infektion weiter Kondome zu benutzen.
Seit Mai breiten sich die Affenpocken vor allem in Westeuropa aus. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit Jahresbeginn mehr als 3400 Fälle in mehr als 50 Ländern, darunter auch Österreich, gemeldet. Meist handelte es sich bei den Betroffenen demnach um Männer, die Sex mit Männern haben.
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