Bettwanzen-Alarm herrschte kürzlich im Polizei-Quartier in der Tiroler Axamer Lizum während des G7-Gipfels im benachbarten Bayern - die „Krone“ berichtete. Ein Personalvertreter fordert nun professionelleres Vorgehen vonseiten der Landespolizeidirektion Tirol.
Bettwanzen machten rund 80 Polizisten der Einsatzeinheit (EE-Beamte), die wegen des G7-Gipfels in der Axamer Lizum stationiert waren, das Leben schwer. Die Plagegeister waren einer der Gründe dafür, dass die Polizisten nach Hause geschickt wurden – ausgestattet mit einem Zettel, auf dem sie einige Ratschläge fanden, wie sie die Bettwanzen wieder loswerden.
„Maßnahmen sind nicht ausreichend“
Diese Vorgehensweise ist Florian Berger, Fraktionsvorsitzender der AUF Personalvertretung Tirol bei der Polizei, eindeutig zu wenig: „Einen DIN A4-Zettel zu verteilen, auf dem steht, dass die betroffenen Polizisten ihre Ausrüstung im Tiefkühlfach lagern, dass sie sich ausreichend duschen oder dass sie die Dienstfahrzeuge einen Tag in der Sonne stehen lassen sollen, ist nicht ausreichend. Seien wir uns ehrlich: Eine mit Bettwanzen befallene Uniform brauche ich nun wirklich nicht in meiner Tiefkühltruhe.“
Ruf nach professionellen Maßnahmen
Man könne diese Causa nicht so lapidar abhandeln „und die Verantwortung auf die Beamten abwälzen“, sagt Berger, „die Landespolizeidirektion als zuständige Behörde muss professionelle Maßnahmen setzen, wie etwa einen Kammerjäger beauftragen oder Dienstfahrzeuge professionell desinfizieren lassen. Sonst könnte es sein, dass einer der Beamten die Plagegeister mit auf seine Dienststelle bringt.“
Uns geht es in erster Linie um unsere Beamten und die Gegenstände, die sie bei sich hatten.
Florian Berger, Fraktionsvorsitzender der AUF Personalvertretung Tirol
Der Unterkunftsgeber müsse ohnehin etwas unternehmen, um die Bettwanzen loszuwerden. „Aber ihm können wir nichts vorschreiben. Uns geht es in erster Linie um unsere Beamten und die Gegenstände, die sie bei sich hatten“, konkretisiert der Personalvertreter.
„Beamte wieder im Dienst ohne jegliche Entwarnung“
Er habe sich erkundigt, was die Zuständigen nun gedenken zu tun. „Doch ich habe bis heute überhaupt nichts gehört. Ich weiß lediglich, dass die betroffenen Beamten bereits am Mittwoch wieder Dienst auf ihren jeweiligen Stammdienststellen verrichtet haben – und zwar ohne, dass es irgendeine Entwarnung vonseiten der Landespolizeidirektion Tirol gab“, schildert Berger.
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