Vorwurf der Untreue

Justiz führt Ischler Stadtchefin als Beschuldigte

Oberösterreich
01.07.2022 11:20

Mit dem Verdacht der Untreue sieht sich die Bad Ischler Bürgermeisterin Ines Schiller konfrontiert. Rund um die Pachtvergabe für das neue Hotel wurden auch schon die ersten Zeugen einvernommen. 

Die Verpachtung eines rund 9000 Quadratmeter großen Areals um 4200 € jährlich auf 99 Jahre hat die Bad Ischler SP-Stadtchefin Ines Schiller in eine unangenehme Situation gebracht. Sie wird von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigte geführt. Ihr wird Untreue im Zusammenhang mit dem Bau des Hotels Grand Elisabeth vorgeworfen. Die Schadenssumme soll mehr als 300.000 € betragen. Das Strafausmaß bewegt sich zwischen einem und zehn Jahren Haft.

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Ich habe mir nichts vorzuwerfen. 2020 wurde der Pachtzins im Gemeinderat einstimmig von allen Fraktionen beschlossen. Als Bürgermeisterin muss ich Beschlüsse umsetzen.

Ines Schiller, SP-Stadtchefin

Schiller ist überzeugt, dass es nicht so weit kommen wird. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen. 2020 wurde der Pachtzins im Gemeinderat einstimmig von allen Fraktionen beschlossen. Als Bürgermeisterin muss ich Beschlüsse umsetzen.“ In den nächsten Tagen wird sie sich den Akt mit einem Anwalt genau ansehen. „Es ist das erste Mal in meinem Leben, das ich Beschuldigte bin. Es ist eine unangenehme und sehr belastende Situation!“

Als Zeuge wurde bereits der Ischler Stadtvize Hannes Mathes vom Landeskriminalamt einvernommen. Der Chef der Bürgerliste war zur Zeit der Beschlussfassung der Pacht nicht im Ischler Gemeinderat. Er gilt aber als einer der schärfsten Kritiker des Deals, nicht aber des Hotelbaus. „Über das Zustandekommens des Vertrages kann ich nichts sagen, da ich nicht dabei war. Ich kann nur die Vereinbarung bewerten. Der unverschämt niedrige Baurechtszins von 4200 Euro in bester Lage ist eine Verhöhnung der Steuerzahler.“ Neben Mathes sollen vier weitere Zeugen eine Ladung erhalten haben.

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