Salzburg-Trainer Matthias Jaissle (34) im großen „Krone“-Interview: Wie der Deutsche die Vorsaison toppen will, was an den Gerüchten über einen Abschied von den Bullen dran war, wie der Coach privat tickt.
Herr Jaissle, Sie wurden Meister und Cupsieger mit Salzburg und zogen ins Achtelfinale der Champions League ein. Wie wollen Sie die vergangene Saison toppen?
Das wird schwer (lacht). Wir haben gezeigt, wofür wir stehen – in jedem Wettbewerb. Wir müssen auch ganz klar sagen, dass wir absolut am Limit unterwegs waren. Wir tun deshalb gut daran, das demütig und bescheiden einzuordnen.
Der zehnte Meistertitel in Folge sowie der fünfte Cupsieg en suite stehen aber auf der Wunschliste?
Klar! Dass wir das trotz der Abgänge einiger Leitwölfe wieder angehen wollen, dafür sind wir hier. Jeder einzelne Spieler hat auch den Anspruch, wir wollen das wiederholen. Die Konkurrenz schläft aber nicht. Kompliment an Sturm, wie man sich dort entwickelt hat. Auch Rapid und Austria haben sich für die neue Saison einiges vorgenommen, wenn man sich den Transfermarkt anschaut. Es wird daher kein Selbstläufer.
Mit Pavlovic und Fernando wurden zwei Millionentransfers getätigt. Gibt es Wünsche nach weiteren Spielern?
Wie immer bei uns ist die Nachfrage groß, das Telefon von Sportdirektor Christoph Freund klingelt permanent. Daher müssen wir vorbereitet sein, falls der eine oder andere noch geht. Ich bin aktuell aber sehr zufrieden mit dem Kader.
Es gab um Wechselgerüchte um Sie – was war dran?
Ich habe mit der Vertragsverlängerung ein klares Zeichen gesetzt. Ich habe auch immer kommuniziert, dass ich mich super wohl fühle.
Ein Abgang war nie Thema?
Für mich war das zu diesem Zeitpunkt keines, nein.
Die Champions-League-Gruppenauslosung findet am 25. August statt. Wünschen Sie sich diesmal einen Kracher oder reicht Ihnen der Test gegen den FC Liverpool?
(lacht) Das ist echt ein Kracher. Wünschen tue ich mir ganz ehrlich gar nichts. Wir nehmen es so, wie es kommt und werden versuchen die Großen zu ärgern, Wir müssen aber auch so bescheiden bleiben, dass es weiterhin ein Privileg ist für uns, dabei zu sein.
Man erfährt viel über den Trainer, weiß aber wenig über die Privatperson Matthias Jaissle. Wie sind Sie gestrickt, wenn sie nicht am Platz sind?
Da renne ich nicht permanent die Linie rauf und runter, sondern bin eher zurückhaltend.
Was machen Sie gerne?
Ob das eine Wanderung auf den Untersberg ist, man zu einem See fährt, in der Stadt flanieren geht – hier gibt es viele Möglichkeiten.
Wie frei können Sie sich hier noch bewegen?
Das hat sich im Laufe des letzten Jahres ordentlich verändert. Das stört mich aber nicht. Die Leute sind respektvoll und wertschätzend. Ich sehe das als Anerkennung. Die Menschen haben auch ein gutes Gespür, den Trainer beim Essen in Ruhe zu lassen (lacht).
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