So etwas gab es noch in Arriach. Die Flutkatastrophe hat zahlreichen Familien ihr Hab und Gut zerstört. Der Pilsachhof und weitere 15 Häuser in der Teuchen sind von der Katastrophe besonders schwer getroffen worden. Arriach ist noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Der Zivilschutzalarm dürfte noch bis Dienstag andauern. Erst am Donnerstag dürften zivile Personen von Himmelberg aus nach Arriach gelangen.
Eine Jahrhundertkatastrophe hat sich in Arriach ereignet. Was Dienstagabend mit einer Orkanböe begann, entwickelte sich in der Nacht auf Mittwoch zu einem Tsunami. „So etwas hat es in Arriach noch nie gegeben“, betont Bürgermeister Gerald Ebner, der auch als Feuerwehrmann im Einsatz ist und sich persönlich um die Opfer kümmert. Das Zentrum von Arriach wurde weitgehend verschont, wenn man aber hinunter zur Teuchener Landesstraße fährt, sieht man das Ausmaß der Schäden.
Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Opfer der Flutkatastrophe von den Versicherungen nicht abgespeist werden.
Bürgermeister Gerald Ebner
Es gibt keine Fahrbahn mehr, in Richtung Innterteuchen wurde alles weggerissen, in der Teuchen sind 15 Häuser schwer beschädigt, von einem Haus steht nur noch die Hälfte. Hinein kommt zur Zeit niemand, die Bewohner mussten ausgeflogen werden. „Sie wurden bei Freunden und Bekannten sowie in der Pension Lanerhof untergebracht“, berichtet Ebner.
Von Himmelberg aus wurde eine Behelfsstraße für Einsatzfahrzeuge geschaffen, schweres Gerät wird dringend gebraucht. Für die Bewohner und Besucher soll die Zufahrt ab Donnerstag möglich sein. Derzeit ist Arriach noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Wenigstens die Stromversorgung funktioniert wieder, und im Adeg-Markt gibt es alles, was man braucht.
Die Hilfsbereitschaft ist groß in Arriach, alle helfen zusammen und packen mit an. Besonders schwer von der Flutkatastrophe getroffen wurde - wie berichtet - der weithin bekannte Pilsachhof. Rita und Rupert Gollner haben sich dort ihren Lebenstraum erfüllt und nicht nur ein Relaxparadies für Menschen, sondern auch einen Gnadenhof für Tiere geschaffen. Binnen Minuten wälzte sich eine Flut durch den Stall und riss die Tiere mit.
Nur ein Pony und ein Großpferd überlebten. 28 Tiere fanden den Tod. Ein kleiner Lichtblick zeigte sich in den Morgenstunden. Acht Katzen hatten sich in die sichere Tenne retten können.
„Als wir die Katastrophe bemerkt haben, sind wir sofort runter zum Pilsachhof und helfen was wir können“, erzählen Bewohner, die seit Mittwoch helfen. Ein Freund hat sich sogar aus dem Montafon durchgekämpft. Der Schock aber bleibt.
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