In Schwaz fand am Sonntag der Ordentliche Parteitag der Tiroler FPÖ statt - damit ist auch der inoffizielle Startschuss zum Wahlkampf für die vorgezogene Landtagswahl am 25. September gefallen. Landesparteichef Markus Abwerzger wurde mit 97,9 Prozent als Obmann wiedergewählt. In seiner Rede beschwor er eine herbe ÖVP-Niederlage bei der Wahl. Nur dann könne das schwarze System überwunden werden, die FPÖ sei der einzige wahre Herausforderer. Bundesparteichef Herbert Kickl sah Abwerzger gar als Landeshauptmann.
„Tirol hat sich endlich eine Regierung ohne die Grünen und einen anderen Landeshauptmann verdient“, so Abwerzger vor rund 300 Delegierten. Der FPÖ-Chef sprach vom 25. September als die „Mutter aller Schlachten“. Die FPÖ verfüge über „wunderbare Umfragewerte“, jetzt müsse man die „PS auf die Straße bringen“. Die ÖVP habe in „allen Bereichen versagt“ - vom Transit bis hin zum Wohnen. Der scheidende Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) habe Tiroler Interessen verraten und stattdessen mit seiner Regierung die schärfsten Corona-Maßnahmen in Österreich verhängt.
„Am 25. September ist Zahltag. Der Tag der Abrechnung mit der Corona-Politik“. Die Gesellschaft sei gespalten, Kämpfer für die Freiheit und Selbstbestimmung ins Eck gestellt worden. Kinder seien ihrer Zukunft beraubt worden.
Wir können, aber wir müssen nicht regieren.
Markus Abwerzger
„Wir können, aber wir müssen nicht regieren“, erklärte Abwerzger. Man buhle jedenfalls nicht bei der ÖVP um eine Regierungsbeteiligung wie die anderen Oppositionsparteien.
Kickl: „Landeshauptmann Abwerzger“
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl sieht eine reelle Chance, dass die FPÖ nach der vorgezogenen Tiroler Landtagswahl am 25. September den Landeshauptmann stellen wird. Nach der Wahl beginne die „Ära von Landeshauptmann Markus Abwerzger“, meinte Kickl in seiner rund einstündigen Rede in Richtung seines Landesparteichefs. Er traue es Abwerzger zu, dies sei nicht unmöglich.
Fahnenschwenkend - und nachdem eine Blasmusik-Abordnung die Tiroler Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ sowie die Bundeshymne zum besten gegeben hatte - waren Bundesparteiobmann Herbert Kickl, Abwerzger sowie weitere Granden der Tiroler FPÖ unter modernerer Klangteppich-Untermalung in den gut gefüllten Saal geschritten. Ebenfalls anwesend in Schwaz waren Partei-Obere wie Generalsekretär Michael Schnedlitz, die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek sowie der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp.
Abwerzger hatte bei seiner letzten Obmann-Wahl vor drei Jahren 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen erreicht. Dieses Ergebnis hat er dieses Mal knapp verpasst. Zum Spitzenkandidaten für die Wahl musste Abwerzger nicht mehr gewählt werden, dies hatten vor einigen Wochen schon die höchsten Parteigremien „erledigt“.
Die Tiroler FPÖ hatte bei der Landtagswahl 2018 15,53 Prozent (plus 6,19 Prozent) und fünf Mandate eingefahren. In Sachen Regierungsbeteiligung blieben sie aber bisher außen vor, der scheidende Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) galt nicht gerade als Freund einer Zusammenarbeit mit der FPÖ.
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