Portrait

Jung-Dirigent weist der Klassik neue Wege

Vorarlberg
03.07.2022 17:55

Tobias Grabher gründete das Orchester „Camerata Musica Reno“, das kommende Woche im Theater Kosmos sein Programm präsentiert.

Die Liebe zur klassischen Musik wurde ihm in die Wiege gelegt. „Meine Eltern waren als junge Erwachsene begeisterte Orchestermusiker und haben sich sogar im Jugendsinfonieorchester Dornbirn kennengelernt und verliebt“, plaudert Tobias aus dem familiären Nähkästchen. Und auch der Filius zeigte früh seine Musikalität und studierte bereits während des Gymnasiums am Landeskonservatorium. „Auch Ökonomie, Germanistik und Architektur kamen als Studium in Frage“, so der offensichtlich vielseitig talentierte Bregenzer, „aber mein Posaune-Professor meinte, dass man ein Leben als Profimusiker als inneren Auftrag, als Berufung wahrnehmen muss. Und er hatte recht: Musiker ist kein Beruf, es ist eine Daseinsform.“

Orchestergründung und Studium
Eine, die Tobias wie nur wenige in solch jungen Jahren bereits auslebt. Nachdem er als Posaunist wie auch als Dirigent im ersten Anlauf an der Wiener Musikuniversität fürs Studium angenommen wurde, gründete er als knapper Ü-20er ein Kammerorchester: das „Camerata Musica Reno“. „Ich lud aus Freude an der Musik befreundete Musikerkollegen zu Orchesterproben ein. Bald hat sich herausgestellt, dass diese Projekte das Potenzial haben, aufgeführt zu werden“, erklärt der Jung-Orchesterleiter, der sich sowohl in punkto Besetzung - zwischen sieben und vierzig Musiker - als auch stilistisch alle Möglichkeiten offen lässt. Am kommenden Wochenende gastiert das vor allem mit Studierenden aus dem Raum Vorarlberg besetzte Ensemble mit dem bereits dritten Programm im Theater Kosmos.

Hat nicht nur den Taktstock im Griff: Tobias Grabher ist noch ein Twen und leitet bereits ein eigenes Kammer-Orchester. (Bild: mathis.studio)
Hat nicht nur den Taktstock im Griff: Tobias Grabher ist noch ein Twen und leitet bereits ein eigenes Kammer-Orchester.

Vier Jahrhunderte in nur einem Konzert
Nach Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“ und einem Hindemith-Abend - bei beidem widmete sich Grabher der frühen Moderne -, steht das Gastspiel diesmal unter dem Motto „Jahreszeiten - Klimawende - Wendezeiten“. Präsentiert werden Werke von Vivaldi, Haydn, Grieg und der Vorarlbergerin Johanna Doderer - also Musik aus vier Jahrhunderten. „Mit den Buchautoren Katharina Rogenhofer und Florian Schlederer nehmen wir uns dem Klimawandel an. Musikalisch und auch im Diskurs.

Bislang haben wir unsere Konzerte immer mit außermusikalischen Inhalten angereichert, welche die Musik für das Publikum greifbarer machen und neue Perspektiven erschließen“, so der 25-Jährige, der das klassische Konzertformat grundsätzlich ausweiten möchte. Erstaunlich, dass Tobias, der im Herbst sein Magisterdiplom im Konzertfach macht, da noch Zeit für Ausdauersport und das Ausprobieren besonderer Kochrezepte findet. Ist schon beneidenswert, dieser jugendliche Elan...

Porträt von Raimund Jäger
Raimund Jäger
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
-2° / 1°
Symbol stark bewölkt
-2° / 5°
Symbol stark bewölkt
0° / 4°
Symbol stark bewölkt
-1° / 5°
Symbol stark bewölkt



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt