Tom Jones in Graz

Auch ein altender Tiger kann noch gut brüllen

Steiermark
03.07.2022 13:03

Mit Sir Tom Jones gastierte am Samstagabend eine Pop-Legende in der Grazer Stadthalle. Der Tiger lässt es mit 82 Jahren zwar schon etwas gemächlicher angehen, setzt auf seiner „Surrounded by Time“-Tour aber auch abseits seiner zeitlosen Hits spannende Akzente.

Auch ein Tiger wird älter: „I’m Growing Old“ nennt sich der Titel, mit dem Tom Jones den Abend in Graz eröffnet. Leidenschaftlich lamentiert er darin über das Älterwerden und man ist geneigt zu vermuten: die besten Jahre dieses Weltstars sind vorbei. 

Die Hits gleich zu Beginn
Doch auch mit 82 Jahren lässt der Tiger noch nichts anbrennen: Mit einer rockigen Version von Bob Dylans „Not Dark Yet“ wirft er den Motor so richtig an und legt dann mit „It’s Not Unusual“ und „What’s New Pussycat“ gleich zwei seiner größten Hits nach. Freilich, aus seinen zeitlosen Party-Hits nimmt er ordentlich das Tempo raus: „Sexbomb“ etwa interpretiert er über weite Strecken mit bluesiger Zurückhaltung, ehe er sie explodieren lässt. Und aus „Delilah“ wird eine düstere Salsa-Ballade. 

(Bild: Christoph Hartner)

Doch Alter hin oder her: Die Stimme ist auch mit 82 Jahren noch ein echtes Erlebnis. Das beweist Jones vor allem in den Nummern vom neuen Album wie etwa dem hymnischen Leonard Cohen-Cover „Tower of Song“ oder mit „One More Cup Of Coffee“, einmal mehr ein Dylan-Cover. Doch auch die düster-metallische Spoken-Word-Nummer „Talking Reality Television Blues“ gerät zu einem unerwarteten Höhepunkt des Abends.

Band bringt Feuer und Bombast
Zudem hat Jones sich mit seiner Band mehr als passende Begleiter zur Seite geholt, die seine stimmlichen Stärken unterstreichen und mit ihren vielseitigen Instrumentalisierungen ordentlich Feuer und Bombast in den Abend bringen. Und gemeinsam mit ihnen beweist Jones auch durchaus Humor: Für seinen Sex-Appeal - sowohl was sein Aussehen, als auch seine Musik anbelangt - wurde er einst berühmt. Und auch wenn der Tiger es mittlerweile eher gemächlich angeht, fischt er immer noch in fremden Gefilden und spannt nicht nur Prince seinen „Kiss“ aus, sondern auch Joe Cocker sein „You Can Leave Your Hat On“. 

(Bild: Christoph Hartner)

Das alles muss man sich erst einmal trauen - egal in welchem Alter. Also kann man nur sagen: Gut gebrüllt, Tiger! Das Publikum in Graz bedankte sich mit Jubel und Applaus-Salven.

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