Projekt gestorben

Stadt Wien „begräbt“ Waldfriedhof am Bisamberg

Die ewige Ruhe im Naturparadies wird nicht gestört - das Projekt wird zu Grabe getragen.

(Bild: LELOG)

Der Waldfrieden am Bisamberg (Niederösterreich) bleibt erhalten! Denn die Stadt Wien trägt jetzt nach Protesten den Baumbestattungshain zu Grabe.

Bis zu 3000 Wiener sollten - wie berichtet - auf einem Grundstück der Stadt Wien rund um die Elisabethhöhe in Urnen zur ewigen Ruhe gebettet werden. Doch über dem „Totenexport“, der die Idylle und Stille des Natura-2000-Gebiets wohl empfindlich gestört hätte, wird jetzt sozusagen der amtliche Sargdeckel geschlossen.

„Wir hätten die Wegerln ebenso harmonisch wie andächtig in die Landschaft eingefügt und der Natur ganz sicherlich keinen Schaden zugefügt. Dass ein Waldfriedhof die Schöpfung nicht beeinträchtigt, zeigen unsere anderen Baumbestattungsstätten. Aber den Wunsch der Gemeinde Bisamberg respektieren wir natürlich“, versichert Wiens erfahrener und ökologisch umsichtig agierender Forstdirektor Andreas Januskovecz.

„Ortschef hat persönlich von der Absage erfahren“
Was ihn ärgert: Er habe dem betreffenden türkisen Bürgermeister Dr. Günther Trettenhahn schon vor etwa einer Woche in einem persönlichen Telefont mitgeteilt, dass wegen des Widerstands auf den zehn Hektar Grund keine einzige Seele unter Eichen und Buchen ihre letzte Ruhe finden werde, doch dieser sei weiter öffentlichkeitswirksam gegen das längst totgesagte Projekt aufgetreten.

Allerdings hatte Trettenhahn von den Plänen ursprünglich nur durch einen Zufall erfahren. Januskovecz: „Wir waren ja erst im Anfangsstadium!“ Die zuvor um rare Fauna und Flora bangende Aktivistin Brigitte Etzelsdorfer kann ihr Glück so oder so nicht fassen: „Das Naturparadies bleibt jetzt für eine kleine Ewigkeit auf Erden erhalten.“