Guten Morgen

Tödliche Natur | Blutiger Sonntag

Sonntagsdienste in den Redaktionen sind meistens weniger turbulent, da bis auf den Sport prinzipiell weniger passiert. Und das ist auch gut so: Der Sonntag dient vielen zur Erholung in der Natur, am Berg, am Meer oder am See. Doch genau diese Erholungsorte wurden für Menschen am Wochenende zu tödlichen Fallen, mit denen so nicht gerechnet wurde, es aber dafür Erklärungen gibt. In Ägypten zerstückelte ein Mako-Hai eine 68-jährige Österreicherin im Urlaubsort Hurghada, wenig später wurde von dort eine zweite tödliche Attacke gemeldet. In der Regel gilt das Rote Meer nicht als Haiattacken-Gebiet, das Raubtier dürfte zu nahe an die Küste gekommen sein und traf auf Menschen in einer Bucht. Die Natur geriet ins Ungleichgewicht, die Folgen waren grausam.

Ortswechsel: Im italienischen Trentino brach eine gigantische Eisplatte unterhalb des Marmolada-Gipfels ab und begrub Dutzende Bergsteiger, mindestens sechs von ihnen überlebten das Bergdrama nicht. Zehn Grad war es an diesem Tag heiß, eine eindeutige Folge des unaufhaltbaren Klimawandels. Wieder geriet die Natur ins Ungleichgewicht, wieder waren die Folgen tödlich. Es alarmiert, wie der Mensch ungeniert in die Natur eingreift - und wie die Natur sich wehrt.

Blutiger Sonntag. Der Mensch richtete sich aber nicht nur gegen die Natur, sondern auch bevorzugt gegen andere Menschen. In Vorarlberg erstach am Sonntag ein 30-jähriger Mann seinen betagten Vater, weil er offenbar mit der Pflege völlig überfordert war. Es ist das zehnte Tötungsdelikt in nur wenigen Monaten mit diesem Hintergrund in Österreich. Menschen geraten auch hier ins Ungleichgewicht, auch hier sind die Folgen grausam und tödlich. Wenig später wird aus Kopenhagen eine Schießerei in einem Einkaufszentrum gemeldet. Mehrere Opfer starben im Kugelhagel, die Hintergründe lassen sich erst langsam herausfinden, die Beweggründe für diese Bluttaten sind aber meist ähnlich, die Folgen grausam und tödlich.  

Trotzdem einen guten Tag!

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