Premiere geglückt

Elektro-Lkw bezwingt Großglockner Hochalpenstraße

Salzburg
04.07.2022 17:00

Erfolgreicher Test: Ein 26 Tonnen schwerer Elektro-Lkw bewältigte die Großglockner Hochalpenstraße. Vor der Fahrt auf der Hochalpenstraße noch einmal aufgeladen, hatte er am Ende noch 15 Prozent Akku-Leistung.

Während sich im PKW- und auch im Kleintransporter-Bereich vollelektrische Fahrzeuge bereits am Markt etabliert haben, gibt es im Bereich der schweren Lkw und Sattelzugmaschinen nur sehr wenige Fahrzeuge, die bereits im kommerziellen Betrieb im Einsatz sind.

Um zu zeigen wie alltags- und auch hochgebirgstauglich Elektro-Lkws wirklich sind, luden ein niederländischer Elektro-Lkw-Hersteller, ein Nutzfahrzeughändler und die Großglockner Hochalpenstraße zum Praxistest. Gestern, Sonntag, startete die Belastungsprüfung des 26 Tonnen schweren „DAF CF Electric“-Sattelzugs. Von  der Kassenstelle in Fusch/Ferleiten ging es auf die Großglockner Hochalpenstraße mit Ziel Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Steigungen bis zu 12 Prozent
Über eine Strecke von insgesamt 34 Kilometern, die von der Kassenstelle über das Fuscher Törl weiter zum Hochtor und bis hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führte, überwand der 100% elektrisch angetriebene Sattelzug rund 2.000 Höhenmeter mit Steigungen bis 12%. Auf der Rückfahrt nach Ferleiten meisterte der E-LKW dann weitere 720 Höhenmeter bergauf. 

Restkapazität von 15 Prozent
Das Befahren der Großglockner Hochalpenstraße, samt zweimaliger Überquerung des Alpenhauptkamms von Fusch/Ferleiten bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und retour, war kein Problem. Am Ende der Tour hatte die Batterie noch einen Ladezustand von 45%. Damit ergab sich für die anspruchsvolle Hochgebirgstour ein Verbrauch von durchschnittlich 2,7 kWh pro Kilometer. Die Fahrt über die gesamte Teststrecke von Salzburg über Autobahn und Landstraßen und die Großglockner Hochalpenstraße und retour (302 km und 3.394m Höhenmeter) war vollelektrisch problemlos durchführbar. Beachtlich: Die Stromgewinnung durch Bergabfahren, die eine Ziel- und Restkapazität von 15% ermöglichte.

In Salzburg-Stadt gestartet, wurde der LKW vor dem Start auf die Hochalpenstraße elektrisch noch einmal „vollgetankt“. Jeweils etwa ein Drittel der gesamten Teststrecke fand auf der Autobahn (69km), auf Landstraßen (48km) und alpinen Panorama- sowie Hochgebirgsstraßen statt. Dabei wurden Steigungen bis zu 12% bewältigt.

Voll elektrisch erreicht der Test-E-Lkw eine Maximalleistung von 326 PS. Trotz bewiesener Bergtauglichkeit sind Elektro-Lkws noch immer eine Seltenheit. Dabei liegt es weder an der Technik noch an der Verfügbarkeit von Elektro-Lkws. So baut der holländische Hersteller DAF als erster Hersteller bereits seit 2018 schwere und rein elektrisch betriebene Sattelzugmaschinen für bis zu 37 Tonnen Gesamtgewicht in Serie. 

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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