Drei bis vier Minuten lang. So lange würgte Enno Jürgen A. seine Lebensgefährtin in Vorarlberg. Bis Speichel aus ihrem Mund tropfte. Nach der Tat rauchte er, rief den Bruder an und sagte: „Ich habe sie umgebracht!“
Der beisitzende Richter im Schwurprozess wegen Mordes schlägt mit dem Bleistift auf das Richterpult. Klack. Klack. Klack: „Was haben Sie gedacht, als sie der Evi drei bis vier Minuten den Hals zugedrückt haben?„ – „Nichts.“ – „Ich gebe Ihnen die Gelegenheit, sich zu erinnern.“ – Klack. Klack. Klack: „Jetzt sind wir bei 20 Sekunden. Evi verdreht die Augen. Aber Sie lassen nicht los.“ – Klack. Klack. Klack.
„Hatte die Evi Schmerzen“, fragt der Angeklagte Gerichtsgutachter Walter Rabl unter Tränen. Der sagt nur, dass ihr Kampf Minuten dauerte. Den sie erst drei Tage später im Spital verloren hatte
Begonnen hatte die Beziehung als Fernbeziehung, das Paar lernte sich in der Schweiz beim Arbeiten kennen, er ließ sich für sie scheiden. Dann verlor zuerst sie den Job – und zog in sein Elternhaus. Er jobbte weiter im Nachbarland. Bindeglied zwischen den beiden war der Alkohol, der ihn auch die Arbeit kostete. Man rieb sich aneinander auf, konnte sich aber nicht trennen.
Verdächtiger nach Tat: „Ich hab die Evi getötet“
Letztlich war die falsche Marmelade schuld an der Tragödie, sagt er, die er aufs Brot schmierte. Sie habe ihn „wieder einmal“ beschimpft, er soll seine Sachen packen und gehen: „Aber es ist mein Elternhaus und ich sah vor meinem geistigen Auge, wie sie es zerstört. Das wollte ich stoppen.“ Also drückte er zu. Drei bis vier Minuten lang. Bis ihre Beine wegknickten. Dann rief er den Bruder an: „Ich hab was Schlimmes gemacht. Ich hab die Evi getötet.“ - Das Urteil: elf Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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