Eine riesige Baugrube in der Wiener Donaustadt sorgt für Aufregung. Sie ist kaum umzäunt und keine 50 Meter von einem Spielplatz entfernt. Eltern sehen ihre Kinder in Gefahr. Die Baupolizei sieht derzeit jedoch keinen Grund zum Eingreifen. Aus zwei Gründen.
An die 3000 Wohnungen werden im Stadtentwicklungsgebiet zwischen Hirschstetten und Breitenlee (22. Bezirk) in die Höhe gezogen. Einige Bauten sind bereits fertig. Andere entstehen gerade.
Dabei gibt es zwei Aufreger. Erstens: Beim Campus Berresgasse klafft eine fünf Meter tiefe und mehrere Fußballfelder große Baugrube, die über weite Strecken nicht abgesichert ist. Lediglich 200 Meter Zaun schützen Passanten vor dem Absturz. Der Großteil des Areals ist jedoch offen und frei zugänglich. Mehr noch. Ganz in der Nähe befindet sich ein Kinderspielplatz. Eltern sind entsetzt und sehen ihre Kleinen in Gefahr.
Aufreger Nummer zwei: Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über den Maria-Emhart-Weg. Schwertransporter und Schotter-Lkw brettern über die staubige Piste. Folge: Lärm, Dreck. „Manche trauen sich kaum mehr aus ihren Garagen“, sagt Anrainer Karl Schechora. Was ihn ärgert: Es gebe mehrere andere Zubringerrouten. Die werden aber nicht genützt.
„Anrainer gehen durch die Hölle“
„Warum hier die Baupolizei nicht schon längst Alarm geschlagen hat, ist mir ein Rätsel. Es ist skandalös, wie es auf der Baustelle zugeht, die Anrainer gehen durch die Hölle“, sagt FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik. Und zur Sicherheit der Kinder müsse sofort gehandelt werden.
50 Meter neben einem Spielplatz für Kleinkinder und ebenso weit vom Bildungscampus Berresgasse für 1100 Kinder gähnt ein völlig ungesichertes Loch.
FPÖ-Planungssprecher Anton Mahdalik
Die MA 37 (Baupolizei) sieht aus zwei Gründen im Moment keine „Gefahr im Verzug“. Erstens sei der Böschungswinkel sehr flach (man kugelt im Fall des Falles weich hinab). Andererseits finden in der Grube aktuell keine Arbeiten statt.
„Die Baufirma hat uns aber freiwillig zugesagt, das gesamte Areal in den nächsten Tagen vollständig abzuzäunen“, sagt Bernhard Gutternigh, Vize-Chef der MA 37. Im Grunde wollten ja alle das Gleiche: unnötige Unfälle vermeiden.
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