Europäisches Optik-Know-how ist bei chinesischen Smartphone-Herstellern gefragt: Huawei machte 2016 mit einer Kooperation mit Leica den Anfang, Vivo kooperiert - wie zuvor schon Nokia und Sony - mit Zeiss. Bei OnePlus und Motorola arbeitete man mit dem schwedischen Kameraspezialisten Hasselblad zusammen. Nun kündigt Xiaomi die nächste Partnerschaft an: Der Konkurrent hat Huawei seinen Ex-Partner Leica weggeschnappt.
Dass die Huawei-Partnerschaft mit Leica beendet wurde, war bereits bekannt. Aufgrund massiver US-Sanktionen gegen Huawei, die dessen Software von Google-Diensten und die Produktion von wichtigen Chips abgeschnitten haben, ist der Absatz massiv eingebrochen. In dieser Situation dürfte Leica schon länger auf neue Kooperationspartner gehofft haben. Mit Xiaomi - dieses chinesische Unternehmen wird im Gegensatz zu Huawei nicht sanktioniert - wurde der neue Partner nun offensichtlich gefunden.
Xiaomi enthüllt gleich drei Leica-Smartphones
Es wurden auch bereits erste Geräte angekündigt, deren Kamera gemeinsam mit Leica entwickelt wurde: Xiaomis neue 12S-Serie. Die zunächst für den chinesischen Markt angekündigte Serie umfasst drei Geräte: das Xiaomi 12S, 12S Pro und 12S Ultra. Flaggschiff ist das nach IP68-Standard staub- und wasserfeste Ultra-Modell - ausgestattet mit Qualcomms neuem Prozessor Snapdragon 8+ Gen 1, zwölf Gigabyte RAM, 4860-mAh-Akku mit 120-Watt-Schnelllademöglichkeit, 6,73 Zoll großem 120-Hertz-OLED-Display und ausgefuchstem Kühlsystem.
Xiaomis Produktpräsentation zur Nachschau:
50-Megapixel-Kamera mit Ein-Zoll-Sensor
Das Hauptaugenmerk liegt bei Xiaomis erstem Flaggschiff mit Leica-Branding aber natürlich auf der Dreifach-Kamera, die in einer kreisförmigen Gehäuseausbuchtung untergebracht ist. Bei der 50-Megapixel-Hauptkamera (F/1.9) setzt Xiaomi auf einen gemeinsam mit Sony neu entwickelten und für Smartphone-Verhältnisse riesigen Ein-Zoll-Sensor, der unter widrigen Lichtverhältnissen immer noch gute Bilder liefern soll. Zusätzlich gibt es eine 48-Megapixel-Weitwinkelkamera (F/2.2) und eine Periskop-Zoomkamera (F/4.1) mit 120-Millimeter-Brennweite, optischer Bildstabilisierung und 48 Megapixeln Auflösung. Eine 32-Megapixel-Frontkamera komplettiert die Fotoausstattung. Videoaufnahme ist in Dolby-Vision-HDR möglich.
12S (Pro) mit abgespeckter Kamera
Neben dem 225 Gramm schweren 12S Ultra wurden noch die Modelle 12S und 12S Pro angekündigt: Das Xiaomi 12S Pro ähnelt mit 6,73 Zoll Diagonale, Dreifach-Kamera, 4600-mAh-Akku und 120-Watt-Schnelllademöglichkeit dem Ultra-Modell, verzichtet bei der Kamera aber auf den extragroßen Bildsensor des Ultra-Modells und setzt stattdessen auf Sonys kleineren IMX707-Sensor. Das Einstiegsmodell Xiaomi 12S bietet die gleiche Kamera wie das Pro-Modell, allerdings sind Display und Akkukapazität hier etwas kleiner.
Marktstart zuerst in China
Ob und wann die neuen Smartphones mit Leica-Branding nach Österreich kommen, ist noch nicht bekannt. Zunächst wurde die Xiaomi-12S-Reihe für den chinesischen Markt angekündigt. Verkaufsstart ist dort am 6. Juli. Kosten soll das Xiaomi 12S Ultra in der Top-Ausstattung mit 12 Gigabyte RAM und 512 Gigabyte Flash-Speicher in China umgerechnet 1000 Euro.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.