Umstrittene Klimaziele
Bauern-Revolte in den Niederlanden: Erste Engpässe
Niederländische Bauern revoltieren seit Wochen gegen die Klimapolitik ihrer Regierung. Diese will den Ausstoß von Stickstoff bis 2030 landesweit um 50 Prozent reduzieren. Das könnte nach Einschätzung von Behörden das Aus für ein Drittel der Vieh-Betriebe bedeuten. Die Landwirte wehren sich.
Neben gewaltsamen Protesten werden nun zunehmend auch Supermarktlager und Häfen blockiert. Mehr als 20 Distributionszentren der großen Supermarktketten sind bereits betroffen - darunter auch Marktführer Albert Heijn und Jumbo, Coop. Plus, Aldi und Lidl. Auch Urlauber spürten die Folgen des Protests. Denn erstmals hatten auch Fischer aus Solidarität mit den Bauern mit ihren Booten die Häfen blockiert. Mehrere Stunden lang konnten die Fähren nicht zu den Inseln fahren, und so mussten auch Urlauber mit langen Wartezeiten rechnen, warnten die Reedereien. Europas größer Hafen aber, der Hafen von Rotterdam, war nicht von den Aktionen betroffen.
Marc Jansen, Direktor des Zentralen Lebensmittelverbandes, rief die Behörden zum Eingreifen auf. „Das kann nicht länger so weiter gehen“, sagte er im Radio. „Wir haben nichts mit dem Konflikt von Staat und Bauern zu tun.“ Regionale Medien berichteten bereits von leeren Regalen in einigen Supermärkten. Vor allem frische Produkte wie Brot, Gemüse, Obst und Milch würden knapp.
Bauern wollen gesamtes Land „lahmlegen“
Landwirte blockierten auch wie bereits in den vergangenen zwei Wochen mehrfach einige Autobahnen und Zubringer. Vereinzelt kam es zu langen Staus gerade an der deutschen Grenze etwa bei Enschede, Venlo und Eindhoven. Doch die Probleme auf den Straßen hielten sich nach Angaben der Verkehrsbehörden in Grenzen.
Bauernvertreter hatten aufgerufen, „das gesamte Land lahmzulegen“. Doch die Flughäfen sind bisher verschont geblieben.
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