Bergkrone-Blog

Hike&Fly: Die Luft hat Tücken, Gesetze und Regeln

Hike&Fly Abenteuer, also auf einen Berg klettern und ins Tal fliegen, ist unser Ziel.

(Bild: Hannes Wallner)

20 Höhenflüge und mehr haben Christoph, Petra, Felix, Julian, Stefan und ich bereits in unseren Flugbüchern stehen und wir merken von Flug zu Flug, dass wir beim Start, in der Luft und bei der Landung immer sicherer werden. Unser Traum, wunderschöne Hike&Fly-Abenteuer zu erleben, rückt immer näher. Doch um künftig auch außerhalb der Flugschule mit einem Gleitschirm abheben zu dürfen, reicht es nicht aus, alleine das Fluggerät zu beherrschen. Denn die Luft, in der wir uns bewegen, hat Tücken, Gesetze und genaue Spielregeln.

Pauken ist also angesagt: Denn neben der Flugpraxis gilt es sehr viel Interessantes und Wissenswertes über Luftrecht, Material, Technik, Flugpraxis, Erste Hilfe, Flugmedizin sowie Aerodynamik und vor allem das Wetter zu erfahren. Maggie Grabner, die Chefin unserer Flugschule hat uns dafür ein erfahrenes Expertenteam zur Seite gestellt. Wir hören Begriffe wie Gleitzahl, bestes Gleiten, Fullstall, beschleunigtes Fliegen und der Venturi-Effekt wird uns ebenso erklärt wie die Corioliskraft. Außerdem lernen wir den einzigartigen Flugwetterbericht der Austro Control zu lesen - die Stunden vergehen tatsächlich wie im Flug.

Theorie-Unterricht in der Flugschule

(Bild: Hannes Wallner)

Paragleiten im Simulator

Unserer Fluglehrerin Anna Schneider gelingt es mit ihrer sympathischen Art und mit Hilfe eines Simulators, uns sämtliche Flugmanöver, die wir zum Teil schon geflogen sind, nochmals theoretisch zu erklären. Wir lernen, was es bringt, im Notfall die „Ohren anzulegen“ und warum wir als Fluganfänger noch keine Steilspirale fliegen sollen!

Fluglehrerin Anna Schneider nimmt im Simulator Platz, um uns die Flugmanöver in der Theorie zu erklären.

(Bild: Hannes Wallner)

Wetterkunde

Ein Unterrichtsschwerpunkt ist das Thema Meteorologie, denn kein Gleitschirmflieger will in gefährliche Abwinde oder sogar einen Föhnsturm geraten. Wer jedoch eine Thermik gefunden hat, der kann - das notwendige Können und Erfahrung vorausgesetzt - stundenlang und hunderte Kilometer weit fliegen. Eddie Gojer, der mit seinen 79 Jahren in Fliegerkreisen längst eine Legende ist, lässt uns an seiner Erfahrung teilhaben und mahnt uns immer wieder, vor jedem Flug diesen genauestens zu planen.

Eddie Gojer ist eine Legende in der Kärntner Gleitschirmflieger-Szene. Der 79-Jährige gibt viel Wertvolles von seiner langjährigen Erfahrung weiter.

(Bild: Hannes Wallner)

Felix, ein gebürtiger Deutscher Immobilien-Spezialist, der wegen seiner Begeisterung für Berge und Natur nach Kärnten übersiedelt ist, lernt schon seit Wochen und auch ich nutze jede freie Minute außerhalb des Unterrichts, um mich mit der Gleitschirm-Fliegerei zu beschäftigen. Denn die Theorieprüfung hat es in sich: 120 Fragen gilt es zu beantworten, so fordert es der Österreichische Aeroclub, der für die Ausbildung, Ausübung und die sportlichen Belange rund um die Gleitschirmfliegerei verantwortlich ist. Außerdem war es auch der Aeroclub, der vor drei Jahrzehnten das Potenzial der Paragleiter erkannt und sich für die luftfahrtrechtliche Anerkennung dieser Sportart eingesetzt hat. 

Übrigens: Die Theorie-Prüfung haben wir alle geschafft. Jetzt fehlen mir nur noch 20 Flüge und der Prüfungsflug, bevor ich zu meinem ersten Hike&Fly-Abenteuer aufbrechen kann.