Befall in Oberkärnten

Borkenkäfer sorgt für Verzweiflung bei Bauern

Borkenkäfer sind nur zwischen ein und sechs Millimeter groß, dennoch können diese ganze Wälder zerstören. Für die Waldbauern entsteht ein Millionenschaden.

(Bild: Wenzel Markus)

Der Schädling wird in Oberkärnten und Osttirol immer mehr zu einem Problem - und der Wald für viele Bauern damit zur Belastung. Denn es mangelt an Fachkräften, und für das Schadholz finden sich kaum Käufer.

Früher waren die Bauern im Lesachtal sehr stolz auf ihre Wälder, heute sagen viele, dass sie am liebsten nichts mehr damit zu tun hätten“, sagt Landesförster Albin Oberluggauer, der seit 35 Jahren für das Lesachtal und das Obere Gailtal zuständig ist.

Unzählige Fichten betroffen
Denn seit Oktober 2018, als der Sturm Vaia mit Spitzen von über 200 km/h über Osttirol und Oberkärnten fegte und Millionenschäden in den Wäldern verursachte, und nach mehreren schneereichen Wintern mit nochmals viel Schadholz leiden die Fichten unter einer Borkenkäfer-Plage.

Landwirte, die früher im Sinne der Enkeltauglichkeit viel Arbeit, Zeit und Geld in ihre Wälder investiert und damit nachhaltig bewirtschaftet haben, kommen jetzt mit der Aufarbeitung der gewaltigen Schäden kaum noch nach.

Eigene Verordnung
Um die Massenvermehrung der Borkenkäfer dennoch einzudämmen zu versuchen, hat die BH Hermagor für das Lesachtal und Kötschach-Mauthen aktuell eine eigene Verordnung erlassen.

Damit werden die Eigentümer verpflichtet, regelmäßig nach den nur wenige Millimeter großen Krabbeltieren in ihren Wäldern Ausschau zu halten und befallene Bäume sofort zu entfernen. Wer das nicht macht, dem drohen saftige Strafen bis 7270 Euro.

Es ist einfach eine Riesenkatastrophe. Viele Bauern und Waldbesitzer wollen, aber können nicht, weil sie für die Arbeiten im oftmals extremsten Gelände keine Forstarbeiter und auch keinen Käufer für das Holz finden. Denn die Sägewerke haben offenbar genug Holz auf Lager. Der Holzpreis ist wieder gefallen. Viele befinden sich in einer Zwickmühle und haben die Motivation verloren.

Albin Oberluggauer

Doch nicht nur die Lesachtaler, auch die Mölltaler und Osttiroler haben mit Käfern zu kämpfen.