Salzburgs Chef Thom Kinberger sieht den Problemhaufen nach der Kassenreform wachsen. Er fordert ein eigenes Budget.
2020 wurden die Krankenkassen zusammengelegt. Seither ist aber weder etwas von der groß angekündigten „Patientenmilliarde“ in Sicht, welche die Politik als Einsparungspotenzial in Aussicht gestellt hatte. Noch scheint die Verwaltungsreform in der Österreichischen Krankenkasse ÖGK einige Prozesse vereinfacht zu haben.
Gäbe es mehr regionale Möglichkeiten, würde ich den Bundesländern gern jährlich ein Budget zur Verfügung stellen.
ÖGK-Obmann Andreas Huss
Salzburgs Kassenobmann Thom Kinberger kritisiert die neuen, langwierigen bürokratischen Wege. „Wir sind zum Bittsteller geworden“, seufzt der Salzburger. „Manchmal müssen Entscheidungen rasch getroffen werden. Das ist jetzt aber nicht möglich!“
Ein Beispiel: Muss ein neues Gerät angeschafft werden, braucht es das Okay vom Fachbereich für Versorgung aus Oberösterreich, jenes vom Fachbereich aus Vorarlberg, der entscheidet, wie viel einer Versorgungseinheit zur Verfügung steht. Und zum Drüberstreuen braucht es den Wiener Sanctus. „Früher hatten wir in Salzburg ein eigenes Budget, konnten selbst entscheiden“, sagt Kinberger, der fordert: „Wir wollen die 180 Millionen an Rückstellungen aus Wien zurück, wieder ein eigenes Budget haben!“
Andreas Huss, Kinbergers Vorgänger und nun ÖGK-Obmann, setzt sich für mehr Eigenständigkeit der Landesstellen ein. Er fürchtet aber: „Die wird es aber nur mit einer neuen Regierung geben.“
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