Der Marmolada-Gletscher ist der größte Gletscher in den Dolomiten und befindet sich auf der Nordseite der Marmolada-Gruppe, wo sich am Sonntag als Folge der weltweiten Gletscherschmelze ein tragisches Unglück ereignete. Nun äußert sich ein Experte zum allgemeinen Gletscherschwund und prophezeit das Verschwinden des Marmolada-Gletschers innerhalb der nächsten dreißig Jahre.
Der eingebrochene Marmolada-Gletscher hat bislang sieben Todesfälle zu Folge. Weitere dreizehn Personen gelten noch als vermisst. Der Glaziologe des Wissenschaftsmuseums MUSE in Trient, Christian Casarotto, äußerte sich zu diesem Unglück und kündigt an, dass der Gletscher in maximal 30 Jahren verschwunden sein wird. Es werden lediglich getrennte Eisplatten erhalten bleiben.
Das MUSE-Museum überwacht alle Gletscher im Trentino. Einschätzungen zufolge habe der Marmolada-Gletscher zwischen 1905 und 2010 bereits über 85 Prozent seines Volumens verloren.
Alpen als „Hotspot der globalen Erwärmung“
Experte Christian Casarotto meinte zudem gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA: „Die Alpen sind ein Hotspot der globalen Erwärmung, und der Trend eines Rückgangs ist bei allen Gletschern zu verzeichnen, selbst bei den größten, die jedoch langsamer auf die steigenden Temperaturen im Gebirge reagieren“.
Experten und Expertinnen vermuten, dass die hohen Temperaturen in den vorherigen Wochen für das Gletscherunglück verantwortlich waren. Am Sonntag wurde bei einer Messstation auf 2606 Meter Höhe eine Höchsttemperatur von 16,8 Grad Celsius gemeldet. Am 20. Juni waren es sogar 17,7 Grad. Außerdem wurde ein neuer Temperaturrekord von zehn Grad am Gipfel des Marmolada-Gletschers verzeichnet. Zum Vergleich: Die Durchschnittstemperatur lag in den vergangenen Jahren bei in etwa sieben Grad.
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