Der klassische Telefonanschluss erlebt offenbar ein Comeback: Einer aktuellen Umfrage zufolge telefonieren 70 Prozent der Millennials im Festnetz - zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch altersübergreifend habe der feste Telefonanschluss an Bedeutung gewonnen, so der jährlich repräsentativ erhobene Festnetz-Monitor des Vergleichsportals Verivox.
Unter jungen Menschen gibt es demnach nicht nur insgesamt mehr Nutzerinnen und Nutzer, sie telefonieren auch öfter als 2021: 44 Prozent der in Deutschland Befragten zwischen 18 und 29 Jahren sprechen mindestens mehrmals pro Woche über den stationären Anschluss (2021: 34 Prozent). Nebeneffekt der gestiegenen Nutzung: Über drei Viertel der Jüngeren wissen aktuell ihre Festnetznummer auswendig (77 Prozent). Im Vorjahr war die eigene Nummer lediglich 65 Prozent dieser Altersgruppe bekannt.
Altersübergreifend telefonieren aktuell 81 Prozent der Befragten zu Hause über ihren stationären Anschluss (2021: 73 Prozent). Als häufigster Nutzungsgrund wird genannt, der Anschluss sei im Internetvertrag enthalten und koste nichts extra - das sagen 55 Prozent. Über 46 Prozent der Befragten werden auf dem Anschluss angerufen und behalten ihn deshalb.
Handynetz zu Hause oft unzureichend
Die junge Generation setzt vor allem wegen günstiger Preise und stabiler Verbindungen auf das Festnetz - allerdings nur bedingt freiwillig: Für 41 Prozent der jungen Menschen wäre ein Festnetzanschluss verzichtbar, wenn Flatrates für mobiles Internet günstiger wären. 38 Prozent der Jüngeren kämen ohne einen stationären Anschluss aus, wenn das Handynetz stabil genug wäre. 30 Prozent der jungen Menschen telefonieren trotz aller Unzulänglichkeiten heute schon ausschließlich mobil - zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
„Die Mobilfunkversorgung lässt vor allem in Innenräumen weiterhin zu wünschen übrig“, sagt Jens-Uwe Theumer. „Noch mehr Menschen als im Vorjahr telefonieren über stationäre Anschlüsse, weil das Handynetz zu Hause unzureichend ist.“ 16 Prozent klagen altersübergreifend über schwachen Handyempfang (2021: 13 Prozent). Vergleichsweise wenige Befragte nutzen das heimische Festnetz zu beruflichen Zwecken (14 Prozent).
Zwei Drittel telefonieren mit Hörer in der Hand
Die Festnetztelefonie punktet zudem mit mehr Komfort: Ein Drittel der Befragten findet Festnetztelefonate grundsätzlich komfortabler als Handygespräche. Über alle Generationen hinweg bevorzugen 69 Prozent das klassische Telefonieren mit dem Hörer in der Hand - in der jungen Generation sind es mit 63 Prozent fast genauso viele.
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