Bislang war es wissenschaftlicher Konsens gewesen, dass es nur zwei Arten der Riesenseerosen-Gattung Victoria (benannt nach der britischen Königin Victoria) gibt. Dank einer Genanalyse wurde diese Annahme nun korrigiert. Das Herbarium der Royal Botanic Gardens (RBG) im Londoner Stadtteil Kew beherbergte die neue Art, die den Namen Victoria boliviana erhielt, schon seit 177 Jahren unerkannt.
Man hatte die Seerosenart, deren schwimmende Blätter einen Durchmesser von mehr als drei Meter erreichen können, bis dato fälschlicherweise für Exemplare der Art Victoria amazonica gehalten. Von den RBG-Forschern wird die Entdeckung der neuen Victoria-Spezies, die die größte Seerosenart der Welt ist, als „botanisches Weltwunder“ gefeiert.
Die Seerose - das Video oben zeigt das rasche Wachstum der gewaltigen Wasserpflanze - ist die dritte ihrer Gattung und heißt Victoria boliviana - nach ihrem ursprünglichen Fundort in Bolivien. Die Wissenschaftler glauben, dass die Entdeckung die erste ihrer Gattung seit mehr als einem Jahrhundert ist. Bis dato waren nämlich nur zwei Arten von Riesenseerosen bekannt - Victoria amazonica und Victoria cruziana.
„Seit ich 2006 zum ersten Mal ein Foto dieser Pflanze online gesehen habe, war ich davon überzeugt, dass es eine neue Spezies ist“, erklärte Carlos Magdalena, der für die Royal Botanic Gardens im Bereich Gartenbau forscht. Den Beweis brachte schließlich eine Genanalyse, die zudem zeigt, dass sich Victoria boliviana auch deutlich von den beiden anderen Arten unterscheidet.
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