Ein altes Biedermeierhaus in Wien-Neubau soll jetzt weg. Die Stadt sieht die Schuld beim Bund.
Es ist eines der ältesten Gebäudeensembles im 7. Bezirk und steht unmittelbar vor dem Abriss - das Biedermeierhaus in der Kaiserstraße 31. Bereits in den Jahren 1803/1804 wurde es erbaut und bildet mit den anschließenden Gebäuden Kaiserstraße 25-29 ein geschlossenes Altstadtensemble, das als Schutzzone gewidmet wurde. Schon 1973 hat das Bundesdenkmalamt zumindest für die „Reliefs der Straßenfassade“ einen Schutz ausgesprochen. Wie kann es jetzt daher trotz Schutzzone und Denkmalschutz abgerissen werden?
Auf „Krone“-Anfrage heißt es von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ): „Die Strafen in der Bauordnung beim Zuwiderhandeln wurden erst vor Kurzem deutlich erhöht, da haben wir nachgeschärft. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie dringend eine Reform des Mietrechts ist. Ein Generalmietrecht könnte hier grundlegend etwas ändern. Der Bund ist in der Verantwortung.“ Das Büro von Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) meldet, dass man in die Abrissbewilligung gar nicht eingebunden war und diese nicht befürwortet.
Das ist leider unser Fehler, dass der Bezirksvorsteher nicht informiert wurde, da gibt es nichts zu beschönigen. Bei dem Objekt ist allerdings die wirtschaftliche Abbruchreife gegeben.
MA37, Baupolizei der Stadt Wien
MA 37: „Wirtschaftliche Baureife ist hier gegeben“
„Das ist leider unser Fehler, dass der Bezirksvorsteher nicht informiert wurde, da gibt es nichts zu beschönigen. Bei dem Objekt ist allerdings die wirtschaftliche Abbruchreife gegeben“, so die Baupolizei (MA 37). Von der „Initiative Lebenswertes Neubau Reform Bauordnung Wien“ wurde jetzt eine Petition gestartet.
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