Krebspatienten des britischen Gesundheitsdienstes NHS werden dessen Angaben zufolge die ersten in der Welt sein, die im Rahmen eines neuen Versuchs eine Chemotherapie per Drohne erhalten. Die Fluggeräte sollen es laut NHS-Chefin Amanda Pritchard ermöglichen, die lebensrettende Behandlung noch am selben Tag abzuholen und zu den Patienten zu bringen.
Das Drohnenprogramm wird zunächst auf der Isle of Wight und anschließend in Northumbria erprobt und könnte es den Ärzten ermöglichen, lebenswichtige medizinische Geräte und andere Behandlungen noch am selben Tag zu bestellen.
In einem ersten Versuch dieser Art, der auf der Isle of Wight beginnt, wird die Chemotherapie direkt von der Apotheke des Portsmouth Hospitals University NHS Trust zum St. Mary‘s Hospital geflogen, wo sie von Mitarbeitern abgeholt wird, um dann an die Krankenhausteams und Patienten verteilt zu werden.
Der Transport von Chemotherapeutika sei schwierig, da einige Dosen nur kurz haltbar seien, so der NHS in einer Mitteilung. Deshalb habe man sich mit dem Technologieunternehmen Apian zusammengetan, „um einen neuen Weg zu finden, die Behandlung in Rekordzeit zu den Patienten zu bringen“.
Schneller und umweltschonender
Konkret sollen die Drohnen die übliche Lieferzeit von vier Stunden auf 30 Minuten verkürzen. Das spare Treibstoff und Geld und mache die Krebsbehandlung für Patienten auf der Isle of Wight, die derzeit oft auf das Festland reisen müssten, viel bequemer, so der NHS.
Jede Drohnenlieferung ersetzt zudem mindestens zwei Fahrten mit dem Auto und eine Fahrt mit dem Luftkissenboot oder der Fähre - was wiederum Kohlendioxidemissionen einsparen und zur Verbesserung der Luftqualität für Patienten und die Gemeinde beitragen soll.
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