Vorräte erschöpft

Putin soll Sri Lanka aus Treibstoff-Krise helfen

Ausland
06.07.2022 16:19

Sri Lanka steckt derzeit in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Der stark verschuldete Inselstaat hat kein Geld, um wichtige Güter wie Medikamente und Treibstoff zu importieren. Privatpersonen dürfen aktuell weder Benzin noch Diesel kaufen. Der Präsident des Landes hofft nun auf Hilfe des russischen Machthabers Wladimir Putin.

Sri Lankas Staatsoberhaupt Gotabaya Rajapaksa erklärte am Mittwoch, er habe Putin in einem „sehr produktiven“ Telefonat gebeten, bei der Einfuhr von Treibstoff zu helfen. Er hofft auf Kredite aus Russland, um die „aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen“ zu bewältigen, schrieb Rajapaksa auf Twitter.

Hoffen auf Touristen
Mit Putin sei er sich einig gewesen, dass man die bilateralen Beziehungen in Bereichen wie Tourismus, Handel und Kultur stärken wolle, betonte er. Um mehr Devisen einzunehmen und damit nötige Güter einzukaufen, versucht Sri Lanka, mehr Touristen ins Land zu locken. Für dieses Jahr hofft das Tourismusministerium auf insgesamt eine Million Urlauber. Einige Länder - auch Österreich - raten ihren Bürger aber von nicht notwendigen Reisen in den Inselstaat ab.

Da die Benzin- und Dieselbestände fast erschöpft sind, hat Sri Lanka eine landesweite Schließung von Schulen verhängt und die Angestellten des öffentlichen Dienstes gebeten, im Homeoffice arbeiten. Die Insel südlich von Indien hat bereits Öl aus Russland gekauft, um die Krise zu überbrücken. Schon zuvor hatte die Regierung angedeutet, weitere Käufe tätigen zu wollen.

Indien kauft massiv russisches Öl
Während westliche Staaten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht mehr von russischen Energieträgern abhängig sein wollen, wenden sich andere Länder umso mehr dem Putin-Staat zu. So hat auch Sri Lankas Nachbarland Indien in den vergangenen Wochen die Einfuhr russischen Öls deutlich ausgebaut. So sollen im Juni täglich bis zu 1,2 Millionen Barrel russischen Rohöls nach Indien gegangen sein. Das ist das rund 50-fache der Menge, die Indien vor dem Krieg in der Ukraine gekauft hat.

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