Sorry Boris, die letzte Lüge war eine zu viel gewesen. Nun haben zwei Schlüsselminister deiner Regierung, die engsten Weggefährten, hingeschmissen, weil sie deine Unseriosität nicht länger ertragen wollten. Du bist zwar längst schon ein „Dead man walking“ (einer auf dem Weg zur Hinrichtung), aber man sagt, du wirst erst weg sein, wenn man dich aus Downing Street hinaustragen muss.
Was geschieht aber mit dem Brexit, wenn der „Mr. Brexit“ nicht mehr ist? Johnson hatte die Briten 2016 in den Brexit hineingelogen, und das Referendum war knapp - eigentlich zu knapp für so einen historischen Kurswechsel.
Wird es zu einem neuen EU-Referendum kommen? Vermutlich nicht. Selbst Labour-Führer Sir Keir Starmer, einst ein entschiedener Brexit-Gegner, will sich einen neuen Beitrittsantrag zur EU nicht antun: „Die EU-Frage gehört der Vergangenheit an.“
Dennoch wäre der kommende Wahlsieger gut beraten, sich eine Hintertür offen zu lassen. Alles in der britischen Politik gerät nun in Fluss. Schottland stimmt wieder über die Unabhängigkeit und damit zusammenhängend über einen Beitritt zur EU ab. In Nordirland verlieren die britischen Hardliner an Boden, und es wächst das Gewicht der Republik Irland - einem EU-Mitglied.
Bisher war die große Mehrheit der Meinung, die EU-Frage „nicht mehr anzurühren“. Labour-Chef Starmer will deshalb wenigstens dafür sorgen, „dass der Brexit funktioniert“.
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