Hohe Abhängigkeit

China dominiert globalen Markt für Photovoltaik

Elektronik
07.07.2022 08:41

China dominiert den weltweiten Markt für Solarmodule. Der Anteil der Volksrepublik an allen Fertigungsstufen der Produktion betrage inzwischen über 80 Prozent, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Die massiven Investitionen in China haben demnach weltweit die Kosten für Solarstrom um 80 Prozent fallen lassen, zugleich aber hohe Abhängigkeiten geschaffen.

Laut IEA hat China in den vergangenen zehn Jahren mehr als 50 Milliarden Dollar (rund 48,6 Milliarden Euro) in Photovoltaik-Produktionskapazitäten investiert. Das war zehnmal so viel wie in Europa. Inzwischen sind die zehn führenden Lieferanten von PV-Produktionsanlagen in China beheimatet. Das schafft Abhängigkeiten.

 „Das Ausmaß der geografischen Konzentration in globalen Lieferketten erzeugt potenzielle Herausforderungen, die die Regierungen angehen müssen“, formuliert es IEA-Generalsekretär Fatih Birol. Auf Basis aktueller Investitionen sei davon auszugehen, dass China bei wichtigen Elementen der Solarzellen, insbesondere dem derzeit knappen Ausgangsmaterial Polysilikon, bald einen Marktanteil von 95 Prozent erreichen dürfte.

Produktionskapazitäten müssten bis 2030 verdoppelt werden
Um die Ziele beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger zu erreichen, müsste die Produktionskapazität für Solarpaneele bis 2030 verdoppelt werden, rechnet die IEA vor. Das eröffne eine Chance, wenn andere Weltregionen massiv investieren und so die Lieferketten breiter aufstellen. Bis zu 120 Milliarden Dollar an Investitionen könnten bis 2030 in die Photovoltaik-Lieferketten fließen, die Zahl der Jobs könnte sich auf eine Million verdoppeln, schätzt die Energieagentur.

Mit Blick auf die Umweltbilanz stellt die IEA den PV-Modulen aus China ein positives Zeugnis aus. Zwar laufe die stromintensive Produktion noch großteils auf Basis von Kohle-Strom. Dennoch müssten die Paneele nur vier bis acht Monate in Betrieb sein, um die Emissionen bei ihrer Produktion wieder einzusparen. Dabei seien sie in der Regel 25 bis 30 Jahre in Betrieb.

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