Erstaunliche Studie

So wirkt SIE auf ihn, wenn ER Pornos schaut

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07.07.2022 10:05

Forschende der Abertay-Universität im schottischen Dundee haben Beweise dafür gefunden, dass der Konsum pornografischer Inhalte für die Sichtweise von Männern auf ihre Partnerinnen „nicht so schädlich ist, wie allgemein angenommen wird“. Sie fanden heraus, dass Männer, die Pornos schauen, vertraute Frauenkörper zwar weniger attraktiv finden, nicht aber deren Gesichter.

Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Behauptungen, dass der Konsum von Pornografie die Fähigkeit von Männern, Beziehungen einzugehen oder aufrechtzuerhalten, beeinträchtigen kann, stellte das Team der Abteilung für Psychologie und forensische Wissenschaften von Abertay fest, dass bei der Betrachtung der tatsächlichen Auswirkungen auf Beziehungen und das Ausmaß, in dem heterosexuelle Männer andere Frauen attraktiv finden, „viel mehr Nuancen erforderlich sind“, wie es in einer Mitteilung der Uni heißt.

Die Forscher wollten den „Coolidge-Effekt“ testen - eine Theorie, die besagt, dass die Vorstellung potenzieller neuer Partnerinnen die Erregung bei Männern erhöht. Ein bekannter und umstrittener TEDx-Vortrag des Bloggers und Lehrers Gary Wilson zu diesem Thema - „Das große Porno-Experiment“ - wurde über 14 Millionen Mal angesehen.

Körper weniger attraktiv, Gesichter nicht
Die Teilnehmer der Abertay-Studie sahen sich eine Reihe von Bildern pornografischer Darstellerinnen an, entweder bekleidet, nackt oder beim Sex, und wurden anschließend gebeten, die Attraktivität anderer Frauen aus einer Reihe von Archivbildern zu bewerten, darunter „neue“ Bilder, die sie zuvor noch nicht gesehen hatten, und „bekannte“ Bilder, die sie zu Beginn des Experiments gesehen hatten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Betrachtung der Porno-Darstellerinnen die Attraktivität von „bekannten“ Frauenkörpern reduzierte, nicht aber die Attraktivität ihrer Gesichter.

Interessanterweise wurde der gleiche Effekt bei der Körperbewertung sowohl bei heterosexuellen als auch bei homosexuellen Teilnehmern festgestellt, was den Forschenden zufolge darauf hindeutet, dass sexuelle Erregung nicht der Hauptgrund für die Veränderung der Bewertung war.

„Keine einfache Reiz-Reaktions-Beziehung“
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die durch Pornografie ausgelöste sexuelle Erregung zwar eine gewisse Rolle bei der Beurteilung der Attraktivität von Frauen durch Männer spielt, dass es sich aber bei weitem nicht um eine einfache Reiz-Reaktions-Beziehung handelt, bei der manche behaupten, dass sich das Ansehen von Pornos generell negativ darauf auswirkt, wie Männer andere Frauen sehen“, so Studienautor Dr. Christopher Watkins.

Künftige Forschungsarbeiten könnten laut Watkins „die gleichen Auswirkungen bei Frauen untersuchen und herausfinden, wie der Pornokonsum die Beurteilung der Attraktivität über einen längeren Zeitraum hinweg beeinflussen kann und inwieweit die Persönlichkeitsmerkmale der Person, die Pornografie ansieht, ebenfalls eine Rolle spielen.“

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