Strompreis explodiert

Bitcoin-Crash lässt Mining-Industrie kollabieren

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07.07.2022 10:54

Rund um die Kurs-Jubelmeldungen bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin hat sich in den letzten Jahren eine ganze Industrie gebildet: Krypto-Banken, Bitcoin-Broker und das digitale Geld erst erzeugende Mining-Fabriken voller Spezialrechner und Grafikkarten. Nun fällt sie in sich zusammen: Die stark gesunkenen und wohl längerfristig belasteten Kurse reißen, gepaart mit dem hohen Strompreis, ein Krypto-Unternehmen nach dem anderen in die Tiefe.

Das berichtet das IT-Portal Golem.de unter Berufung auf den Analysedienst Arcane. Dieser prognostiziert, dass große Mining-Unternehmen, von denen manche sogar an der Börse gelistet sind, in den kommenden Wochen und Monaten in massive Schwierigkeiten kommen werden. 

Hohe Stromkosten machen Mining unrentabel
Bei Mining-Unternehmen wie Riot Blockchain oder Marathon Digital machen die Stromkosten bis zu 80 Prozent der Ausgaben aus - die Kryptogeld-Erzeugung ist also nur dort rentabel, wo der Strom billig ist. Die massiv gestiegenen Strompreise führen, gepaart mit den gesunkenen Kursen, nun vielerorts dazu, dass die Stromkosten die Einnahmen auffressen.

Mit Spezialcomputern und Grafikkarten erzeugen Miner in ihren Rechenzentren durch das Lösen hochkomplexer Rechenaufgaben digitales Geld. (Bild: AFP)
Mit Spezialcomputern und Grafikkarten erzeugen Miner in ihren Rechenzentren durch das Lösen hochkomplexer Rechenaufgaben digitales Geld.

Der Analysedienst geht davon aus, dass Mining-Unternehmen wie Marathon Probleme haben, laufende Hardware-Lieferungen zu bezahlen und folglich einen Teil ihrer Bitcoin- oder Ethereum-Reserven zu Geld machen müssen. Ob der momentan sehr niedrigen Kurse ist das aber nicht sehr effektiv.

Mit Entlassungen gegen den „Krypto-Winter“
Die Kurse wichtiger Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind im Mai massiv gesunken und haben sich seither nicht mehr erholt. In der Bitcoin-Szene stellt man sich bereits auf eine längere Phase der Schwäche ein, manche sprechen von einem „Krypto-Winter“. Das bringt die Krypto-Industrie, die in den letzten Jahren rasant expandierte, massiv in Bedrängnis.

In den vergangenen Wochen wurden Entlassungswellen und Insolvenzen öffentlich. So feuert etwa die Wiener Krypto-Börse Bitpanda ein Viertel ihrer Belegschaft, auch beim US-Rivalen Coinbase müssen Hunderte Mitarbeiter gehen. Am Mittwoch meldete die Kryptobank Voyager Digital Insolvenz an, mit Three Arrows Capital ging kurz zuvor eine andere Kryptobank bankrott.

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