„Gehört zur Ukraine!“
Soldaten hissen wieder Flagge auf Schlangeninsel
In einer symbolträchtigen Aktion haben Soldaten auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer wieder die ukrainische Flagge gehisst. Zuvor hatten Russlands Truppen das bisher heftig umkämpfte Eiland vor Odessa verlassen. Die dortige Militärverwaltung veröffentlichte am Donnerstag Bilder, die das Hissen der Flagge zeigen. Sie trägt die Aufschrift: „Merke dir, ,russisches Kriegsschiff‘, die Insel gehört zur Ukraine!!!“
Weithin bekannt und zum Symbol des ukrainischen Widerstands wurde die Schlangeninsel wenige Tage nach Kriegsbeginn Ende Februar. Die Besatzung eines russischen Kriegsschiffes forderte die Garnison der Schlangeninsel damals auf, die Waffen niederzulegen. Darauf antwortete der ukrainische Marineinfanterist Roman Hrybow: „Russisches Kriegsschiff, f*** dich!“ Der knapp 32-Jährige wurde daraufhin zum Volkshelden.
Strategisch wichtige Position
Wenig später besetzten die Russen die Schlangeninsel, zogen vor einer Woche nach anhaltenden ukrainischen Luft- und Artillerieangriffen allerdings wieder ab. Die Ukraine betrachtet die Wiedererlangung der Kontrolle über die Insel als einen entscheidenden Schritt, um die russische Blockade der südlichen Häfen zu lockern.
Donnerstagfrüh wurde der Anlegesteg der Insel ukrainischen Angaben zufolge durch zwei russische Raketen „erheblich beschädigt“. Von Russlands Seite hieß es später, bei dem Angriff seien mehrere ukrainische Soldaten getötet worden. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Berichte, wonach die Flagge schon vergangenen Montag gehisst wurde, waren offenbar voreilig. Natalie Humeniuk, Sprecherin des ukrainischen Militärkommandos im Süden, stellte später gegenüber CNN klar, dass die Fahne per Hubschrauber zurückgebracht wurde. Nachdem Soldaten auf der Insel eingetroffen waren, wurde sie nun auch wirklich gehisst.
Kiew: Luhansk weiter umkämpft
Unterdessen kämpfen Russlands Truppen laut ukrainischen Angaben weiter um eine vollständige Kontrolle des Gebiets Luhansk im Osten. Dazu verlegten die Russen einige Einheiten, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag mit. Zuvor hatte der Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj erklärt, dass auch nach dem Fall der Stadt Lyssytschansk weiter in Außenbezirken gekämpft werde. Aus Moskau heißt es hingegen seit Tagen, russische Truppen hätten Luhansk komplett unter Kontrolle.
Der ukrainische Generalstab berichtete auch von weiteren russischen Angriffen im Nachbargebiet Donezk. Rund um die Städte Kramatorsk und Bachmut seien mehrere Siedlungen mit Artillerie beschossen worden, hieß es. Aus der südukrainischen Region Odessa wurden darüber hinaus in der Nacht zwei Raketenangriffe gemeldet.
Russlands Militär meldete mehrere Angriffe in der Region Mykolajiw im Süden der Ukraine. Dort seien etwa zwei ukrainische Kampfflugzeuge sowie ein Ausbildungslager der ukrainischen Armee zerstört worden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Moskau. Unabhängig überprüfen ließ sich das bisher nicht.
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