Die Nachricht sorgt für Erschütterungen innerhalb der Belegschaft der Graz-Köflacher-Bahn: Ihr Infrastruktur-Bereich, insbesondere das Schienennetz, soll von den ÖBB übernommen werden - und das bereits Ende September. Immerhin eine beruhigende Nachricht: Die GKB-Stützpunkte Deutschlandsberg und Lieboch sollen erhalten bleiben.
Seit einem Jahr wurde das Thema besprochen, am vergangenen Freitag traf das Umweltministerium die finale Entscheidung: Die GKB-Infrastruktur-Abteilung mit gut 200 Mitarbeitern wird von den ÖBB übernommen! Beide Unternehmen befinden sich zu 100 Prozent im Besitz der Republik.
„Viele Mitarbeiter sind demotivert“
Obwohl das Ministerium eine Jobgarantie aussprach und die Marke GKB erhalten will, ist die Unsicherheit in der Belegschaft groß. „Viele sind demotiviert“, heißt es vom Betriebsrat - auch weil Details der Pläne weiterhin fehlen. Immerhin einen groben Zeitplan kennt die GKB-Geschäftsführung: „Es ist Zielsetzung der Eigentümervertreter, dass der Spaltungs- und Übernahmevertrag noch vor 30. September 2022 in das Firmenbuch eingetragen und somit die Übertragung rückwirkend per 1. Jänner 2022 rechtswirksam wird.“
Stützpunkte im Westen bleiben
Ein Fragezeichen setzen viele auch hinter die Zukunft der beiden GKB-Stützpunkte Deutschlandsberg und Lieboch. Die „Krone“ fragte am Donnerstag im Ministerium nach und erhielt die (positive) Nachricht: „Es sind keine Veränderungen geplant.“
Landespolitik sind „Hände gebunden“
Politisch schlagen die Veränderungen bei der (profitablen) Bahn, welche die Weststeiermark mit Graz verbindet, hohe Wellen. Am Donnerstag meldete sich der für Verkehr zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) zu Wort: Er habe „keine Freude“ mit der geplanten Eingliederung, „leider sind uns aber die Hände gebunden“ Lang fordert vom Ministerium neben der Arbeitsplatz- auch eine Standortgarantie.
Wenn man sich die Mitarbeiterzahlen der beiden Untenrehmen in Relation zu Betriebslänge ansieht, zeigt sich, dass die GKB viel effizienter ist als die ÖBB.
FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann
Die FPÖ präsentierte beinahe zeitgleich in der Person von Klubobmann-Stellvertreter Stefan Hermann und Bundesrat Markus Leinfellner ein „politisches Forderungspaket“. „Es braucht ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zur Fortführung der GKB auch über die derzeitige Laufzeit der Konzession bis zum Jahr 2025 hinaus.“ Zudem dürfe es keinesfalls zu Verschlechterungen des Personals kommen und dürfen keine wichtigen Entschlüsse ohne Einbindung der betroffenen Dienstnehmer gefasst werden.
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