Dieses Kunstwerk ist nur von hoch oben aus der Luft gut zu betrachten - und verschwindet ganz von selbst: Ein riesiges, biologisch abbaubares Landart-Gemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype ist in der Nähe des Gipfels des Grand Chamossaire oberhalb des Alpenortes Villars-sur-Ollon in der Schweiz zu sehen. Es zeigt ein Mädchen, das Bücher und Steine stapelt.
Das gigantische Kunstwerk mit dem Titel „Vers l‘equilibre“ (Auf dem Weg zum Gleichgewicht) erstreckt sich über rund 2500 Quadratmeter. Der 33 Jahre alte Künstler hat das Bild mit 3D-Effekt geschaffen, sodass dieses aus einem Kleinflugzeug oder auf Fotos, die mit einer Drohne aufgenommen wurden, so aussieht, als sitze dort tatsächlich ein Riesenmädchen. Er benutzt nach eigenen Angaben 100 Prozent biologisch abbaubare Farbe auf Basis von Holzkohle und Kreide.
Saype, der mit bürgerlichem Namen Guillaume Legros heißt, gehört zu den Pionieren in der Grasmalerei. 2016 sprühte er ein rund 10.000 Quadratmeter großes Graffiti, das einen ruhenden Hirten zeigt, auf eine Bergflanke in der Schweizer Gemeinde Leysin im Kanton Waadt.
Es war nach eigenen Angaben das größte biologisch abbaubare Gemälde der Welt. „Es ist uns gelungen, etwas in den Köpfen zu hinterlassen, obwohl vor Ort nichts mehr zu sehen ist“, sagte er dem TV-Sender arte. Denn irgendwann verschmelzen Saypes Gemälde wieder mit der Natur.
2019 schuf Saype auf dem Marsfeld vor dem Pariser Eiffelturm ein Kunstwerk aus ineinander greifenden Händen - 600 Meter lang, 25 Meter breit, auf 15.000 Quadratmeter Gras-Fläche. „In einer polarisierten Welt wollte ich eine optimistische Botschaft für uns alle kreieren: die größte Menschenkette, die jemals geschaffen wurde“, schrieb er damals auf seiner Facebook-Seite.
Der 1989 geborene Saype hat bereits bei der Radrundfahrt Tour de France mit riesigen, fast fotografischen Landschaftsbildern Aufsehen erregt.
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