Der „weiche“ Euro: Für alle, die in der Eurozone leben, ändert ein Kursverfall der Währung zum Dollar im Prinzip nichts an der Kaufkraft. Das ist der große Vorteil der Währungsunion. Wir spüren es nur bei Produkten, die wir in der US-Währung einkaufen und zahlen. Das ist vor allem Energie. Denn die Notierungen von Öl erfolgen in Dollar. Daher hat der Kursanstieg zusätzlich zum gestiegenen Rohstoff die Kosten für uns erhöht. Das sehen wir täglich an den Zapfsäulen.
Exporte betroffen: Im Normalfall hilft ein niedriger Eurokurs der Exportwirtschaft. Denn alles, was wir außerhalb Europas verkaufen und in Dollar fakturiert wird, kostet den Empfänger weniger. Doch dieser Vorteil wird derzeit aufgefressen, weil alle Produzenten unter den hohen Energiekosten leiden und ihre Preise erhöhen müssen. Auf Dauer wird es aber für die US-Wirtschaft mühsam, wenn der Dollar zu stark ist, weil ihre Erzeugnisse am Weltmarkt teuer sind. Daher wird das Pendel über kurz oder lang wieder in die andere Richtung schlagen.
Tief lag bei 0,882 $: Seinen Tiefstkurs hatte der Euro im Oktober des Jahres 2000 mit 0,8225 Dollar erreicht. Der Höchststand wurde 2009 bei knapp 1,60 Dollar für einen Euro erreicht. Manche Volkswirte sagen schon länger, dass der Dollar in letzter Zeit überbewertet ist. Hätte die EZB früher die Zinsen erhöht, wäre der Euro vielleicht langsamer gefallen. Aber verhindern hätte sie es nicht können.
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