Teils zurückgeschlagen
Russen greifen Donezk von mehreren Seiten an
Die russische Armee nimmt derzeit die Region Donezk im Osten der Ukraine ins Visier. Die Besatzer würden von Lyssytschansk aus in Richtung Westen angreifen, teilte der Gouverneur der Region mit. Ein Teil der Angriffe habe zurückgeschlagen werden können. Die ukrainischen Truppen hätten etwa auf russische Munitionslager gefeuert, heißt es.
„Wir geben uns Mühe, die bewaffneten Gruppierungen der Russen auf ganzer Linie aufzuhalten“, sagte der ukrainische Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, am Samstag. Eine Herausforderung ist, dass das russische Militär von mehreren Seiten angreift und dadurch versucht, in das benachbarte Gebiet vorzudringen. Durch Raketenangriffe und Artilleriebeschuss werde eine „echte Holle“ erzeugt, sagte Hajdaj. Die ukrainischen Streitkräfte würden aber tapfer Widerstand leisten.
Beschuss in Charkiw und Tschernihiw
Die russische Armee dürfte zunächst die größeren Städte Slowjansk und Kramatorsk im Donezk angreifen wollen. Weitere Kampfhandlungen gibt es derzeit unter anderem in den Gebieten Mykolajiw, rund um die Städte Dnipro und Charkiw sowie in Tschernihiw, wo laut ukrainischen Angaben auch zivile Infrastruktur getroffen wurde. Zum Teil konnten Angriffe zurückgeschlagen werden. Ukrainische Luft-, Raketen- und Artillerieeinheiten sollen auf Ansammlungen russischer Truppen und auf Munitionslager gefeuert haben. Das habe zu erheblichen Verlusten für Russland beigetragen. Gleichzeitig sollen bei den Kämpfen zahlreiche ukrainische sowie ausländische Soldaten und Soldatinnen ums Leben gekommen sein. Auch auf dieser Seite seien Munitionslager und Militärtechnik, darunter Waffen aus dem Westen, zerstört worden, berichtete der russische Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Regierung appelliert an Bevölkerung
Zudem kann es in der Region Saporischschja zu neuen Gefechten kommen. Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk forderte die Bewohner und Bewohnerinnen in den besetzten Teilen sowie im Gebiet Cherson auf, sich in Sicherheit zu bringen. Zuvor hatte die Regierung angekündigt, sich besetzte Gebiete zurückholen zu wollen, sobald der Westen schwere Waffen geliefert habe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich weiterhin mit Botschaften an andere Länder wenden. „Wir arbeiten jeden Tag und unter allen Umständen so viel wie möglich an der außenpolitischen Front“, sagte er am Freitag in einer Videobotschaft. Laut eigener Aussage hielt Selenskyj bereits 24 Reden an Abgeordnetenhäuser von EU-Mitgliedern.
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