Gregor Mühlberger ist einer von sechs Österreichern, die die Tour de France in Angriff nahmen. Nach rund 1500 Kilometern zieht er im „Krone“-Gespräch ein erstes Zwischenfazit.
„Der Ruhetag kommt wie gerufen“, erklärt Gregor Mühlberger im Gespräch mit der „Krone“.
Die Tour de France hatte es auf den ersten neun Etappen schließlich in sich. „Teufel noch mal, hier wird extrem schnell gefahren“, grinst der 28-Jährige. Am Montag konnte er endlich entspannen. Neben gutem Essen genoss er eine Massage und den Besuch seiner Frau Astrid, die mit einer Freundin ins Teamhotel kam. „Sie war auch schon beim Start in Dänemark und bei zwei weiteren Etappen dabei. Das tut richtig gut, da wir uns davor nur selten gesehen haben“, tankt er durch seine große Liebe Kraft. Die kann er freilich gut gebrauchen, denn die wirklich harten Bergetappen warten noch auf „Mübsi“ und das Tour-Peloton.
Alpen-Giganten und Hitzewelle
Ab Dienstag geht es in die Alpen, am Mittwoch wartet der Col du Galibier, am Donnerstag folgt neben einer zweiten Galibier-Auffahrt der legendäre Schlussanstieg nach Alpe d’Huez. Was das Leiden noch extremer macht: Auf Frankreich rollt eine Hitzewelle zu, es werden Temperaturen jenseits von 40 Grad Celsius erwartet.
„Prinzipiell komme ich mit der Hitze gut klar. Man muss sich aber sehr gut ernähren und vor allem genug Salz aufnehmen. Sonst steigt die Körpertemperatur deutlich schneller und du bist nicht mehr so leistungsfähig“, warnt der Pedalritter.
Mühlberger: Eigene Ambitionen nur zweitrangig
Für Mühlberger bedeutet das harte Arbeit, die er für seinen Kapitän Enric Mas verrichten muss. „Unser Ziel ist das Podium. Das ist möglich“, glaubt der Wahl-Salzburger. Warum er davon überzeugt ist? „Enric hat am Sonntag beim letzten Anstieg gemeint, dass nicht schnell gefahren wurde. Daher erwarte ich mir noch was von ihm“, lächelt der Movistar-Profi.
Um den Spanier bestmöglich zu unterstützen, muss er wie viele seiner Teamkollegen die eigenen Ambitionen hinten anstellen. „Wenn überhaupt, dann kann ich in der dritten Wochen vielleicht mal etwas versuchen“, erklärt er. „In erster Linie geht es darum, dass Enric sicher ist und es ihm so gut wie möglich geht. Dafür haben wir zu sorgen.“
Siegertipp heißt Jonas Vingegaard
Als Topfavorit gilt der slowenische Titelverteidiger Tadej Pogacar („er wirkt extrem stark“), sein Geld würde Mühlberger aber auf einen anderen setzen. „Jonas Vingegaard macht einen super Eindruck – und er hat das stärkste Team. Daher glaube ich, dass er die Tour gewinnt.“
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