Eine Plastikflasche wurde zum Hindernis für eine fast 50 Tonnen schwere Straßenbahn am Sonntagnachmittag in Linz. Die Bim entgleiste. Aber wie ist das überhaupt möglich?
Wie soll eine kleine und vor allem leichte Plastikflasche eine fast 50 Tonnen schwere Straßenbahn entgleisen lassen? Diese Frage haben sich viele „Krone“-Leser nach dem ungewöhnlichen Zwischenfall am Sonntag in Linz, bei dem genau das passiert ist, gestellt. Die „Krone“ hat bei der Linz AG nachgefragt, wie es dazu kommen konnte. Und die Antwort ist ebenso überraschend wie die ganze Angelegenheit. Es war, das kann man mit Recht behaupten, eine Verkettung mehrerer unglücklicher und ungewöhnlicher Umstände.
Fahrtrichtung geändert
„Durch einen Fremdkörper, also in dem Fall die PET-Flasche, der sich im Weichenbereich befand, wurde die sogenannte Weichenzunge beim Überfahren der ersten Räder aufgedrückt. Das führte bei den nachfolgenden Rädern zum Entgleisen“, erklärt die Sprecherin der Linz AG Susanne Gillhofer. Die Weichenzunge ist jener Teil der Weiche, der die Fahrtrichtung der Straßenbahn bestimmt.
Weiche normal früher gestellt
Unter normalen Umständen wird die Weiche gestellt, bevor die Bim darüberfährt. Durch die Flasche geschah dies aber genau in dem Augenblick, als das Fahrzeug darüberfuhr, und sie hob die Räder sozusagen in die falsche Richtung – aus den Gleisen. Dass bei dem Unfall am Sonntagnachmittag nicht mehr passiert ist und keine Passagiere verletzt wurden, ist auch der schnellen Reaktion des Fahrers zu verdanken, der die Straßenbahn geistesgegenwärtig zum Stillstand brachte. Und die Polizei untersucht, ob die Flasche mit Absicht auf der Weiche platziert worden war.
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