Gegenoffensive geplant

Kiew bereitet sich auf neue Angriffswelle vor

Ausland
12.07.2022 09:45

Nach weitreichenden Luftangriffen mit mehr als 30 Toten stellt sich die Ukraine auf neue Attacken russischer Bodentruppen ein. Der Generalstab erklärte am Dienstag, der massive Beschuss sei eine Vorbereitung auf neue Angriffe. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, seit Samstag habe es 34 Luftangriffe gegeben. Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Gegenoffensive auf das von russischen Truppen besetzte Cherson begonnen.

In der Stadt Nowa Kachowka sei ein Waffenlager angegriffen worden. Es seien etwa eine Haubitze und Militärtechnik zerstört worden. Zudem habe der Feind mehr als 50 Soldaten „verloren“.

Tote nach Angriff in Nowa Kachowka
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete am Dienstagmorgen unter Berufung auf die in Nowa Kachowka eingesetzte prorussische Verwaltung mindestens sieben Tote, vier Vermisste und Dutzende Verletzte nach dem Angriff.

Video: Angriff auf Wohnhaus in Nowa Kachowka

Viele Menschen seien unter Trümmern verschüttet und auch Hunderte Häuser beschädigt worden. Durch die Attacke auf Nowa Kachowka sei es dort zudem zu einer Explosion in einem Düngemittellager gekommen, sagte ein Vertreter der zuständigen Behörde laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. 

Russischen Angaben zufolge soll bei dem nun erfolgten ukrainischen Angriff auf Nowa Kachowka ein aus den USA gelieferter Himars-Raketenwerfer zum Einsatz gekommen sein. Auch das ließ sich aber zunächst nicht verifizieren.

USA: Iran liefert Drohnen an Russland
Der Iran bereitet sich unterdessen nach Darstellung der USA darauf vor, bis zu mehrere Hundert Drohnen an Russland zu liefern und Russen an den Luftfahrzeugen auszubilden. Darunter seien solche, die mit Waffen ausgerüstet werden könnten, so der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan.

(Bild: Sergei CHUZAVKOV / AFP)

Die Ukraine verteidigt sich seit mittlerweile viereinhalb Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. Kiew hatte zuletzt mehrfach angekündigt, seitdem verloren gegangene Gebiete - auch mithilfe westlicher Waffen - wieder zurückerobern zu wollen. Zivilisten wurden zur Flucht aufgerufen - etwa im südukrainischen Gebiet Cherson.

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