Erstmals seit zwei Jahrzehnten ist der Euro wieder genau einen US-Dollar wert. Am Dienstag fiel die EU-Gemeinschaftswährung bis auf exakt einen Dollar und sank damit erstmalig seit dem Jahr 2002 auf „Parität“. Darunter versteht man ein Eins-zu-Eins-Tauschverhältnis.
Schon länger steht der Euro an Finanzmärkten unter Druck. Gründe sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der vergleichsweise zurückhaltende Kampf der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die hohe Inflation.
Dollar durch Fed-Zinsschritte im Aufwind
Die US-Währung konnte Dienstagfrüh übrigens zu fast allen anderen wichtigen Währungen zulegen. Anleger blicken bereits auf US-Inflationsdaten, die am Mittwoch auf dem Programm stehen. Für den Juni wird mit einem weiteren Anstieg der Teuerung und einer Inflationsrate von 8,8 Prozent gerechnet. Wegen der Inflation dürfte die US-Notenbank Fed ihre Straffungspolitik fortsetzen und den Leitzins weiter deutlich erhöhen, was dem Dollar Auftrieb verleiht.
Teufelskreis: Schwacher Euro lässt Energiepreise weiter steigen
Die Euro-Schwäche wiederum kommt im aktuellen Umfeld mit den hohen Inflationsraten äußerst ungelegen. In die Eurozone eingeführte Waren werden damit teurer, die Inflation wird dadurch angefacht. Verbraucher müssen bei einem sinkenden Eurokurs also noch tiefer in die Tasche greifen, um ihre Lebenshaltungskosten zu stemmen. Vor allem die Energie- und Rohstoffpreise drohen weiter zu steigen.
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