Animal Hoarding

„Fassungslos“: 128 Tiere lebten mitten im Müll

Steiermark
13.07.2022 07:00

„So etwas haben selbst meine Kollegen noch nie gesehen, sie waren fassungslos“, sagt der steirische Landesveterinär Peter Wagner nach einem Großeinsatz im obersteirischen Murtal. Von einem völlig vermüllten Anwesen wurden 128 Tiere gerettet! Die Besitzerin dürfte völlig überfordert gewesen sein.

Einem Zufall sei es geschuldet, dass diese Riesenanzahl von Tieren im Bezirk Murtal überhaupt auffiel - und die teils schlimme Haltung. Die Besitzerin musste nämlich wegen eines medizinischen Notfalls Hilfe in Anspruch nehmen, so flog die „Animal Hoarding"-Katastrophe auf.

128 (!) Tiere wurden laut Wagner dann von zwei Amtstierärzten, die Dienst hatten, aufgefunden. Hunde, Katzen, Papageien, Schildkröten, Chinchillas, Fische, Hühner, Laufenten und Gänse.

Dr. Peter Wagner, steirischer Landesveterinär (Bild: Teresa Rothwangl)
Dr. Peter Wagner, steirischer Landesveterinär

„Im Schlamm haben wir noch Geckos entdeckt“
Die Umstände, unter denen sie in dem offensichtlich zugemüllten Haus gehalten wurden, sollen teils schrecklich gewesen sein. „Katzen waren in Terrarien gesperrt, teils fehlte Futter und Wasser, im Schlamm haben wir noch Geckos entdeckt“, sagt Tierschützerin Eva Wolfsberger, die mit ihrem gesamten Team von „Aus Liebe zum Tier - Murtal“ stundenlang im Hilfseinsatz war. Und die Dame, die gemeinsam mit ihrem betagten Ehemann im Haus lebt, auch kennt.

„Sie ist sogar eine riesengroße Tierfreundin. Ihr dürfte einfach alles über den Kopf gewachsen sein. Das hat sich dann zum ,Hoarding‘ entwickelt“, so Wolfsberger. Da eine Verzichtserklärung unterschrieben wurde, können die tierischen Geschöpfe bald gut vermittelt werden.

(Bild: FF Markt Hartmannsdorf)

Zweiter Schauplatz in der Oststeiermark
Ein zweiter erschütternder Schauplatz ist die Oststeiermark. Hier wurden drei Hunde und zehn Katzen aus Umständen befreit, die Beobachter fassungslos machten. Katzen sollen teils in ihren eigenen Exkrementen in einer Holzhütte im Garten, in der sie eingesperrt waren, dahinvegetiert sein. Sauberes Wasser fehlte genauso wie Tageslicht. Überall Müll, Kot und Urin.

Ein verängstigter Schäferhund lebte offenbar auf sechs Quadratmetern Betonboden im Keller. Auch hier erfolgte eine Anzeige wegen Tierquälerei.

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