OECD-Umfrage:

Vertrauen in österreichische Politik ist gering

Politik
13.07.2022 12:47

Das Vertrauen der Bevölkerung in die österreichische Politik ist gering. Unser Land lag in einer neuen Umfrage mit 24,31 Prozent des Vertrauens in die Politik bei Frauen und 27,40 Prozent bei Männern unter dem Schnitt der OECD (41,32 Prozent Frauen, 44 Prozent Männer). Zum Vergleich: Finnland und Norwegen erzielten über 60 Prozent.

In Oberösterreich erzielte man das mit 20,5 Prozent schwächste Ergebnis, im Bundesland Salzburg das mit 34,6 Prozent beste. Ebenso wirkte sich das Alter stark auf die Ergebnisse aus.

In Österreich waren es die 30- bis 49-Jährigen, die mit 21,91 Prozent das geringste Vertrauen in die Politik hatten. Die Über-50-Jährigen verzeichneten mit 29,12 Prozent den höchsten Wert, so die Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Besonders hohes Vertrauen in die Politik hatten Finnen (64,58 Prozent Frauen, 58,32 Prozent Männer) und Norweger (65,93 Prozent Frauen, 61,64 Prozent Männer), wo sich die Werte auch in den verschiedenen Altersgruppen kaum unterschieden.

In Irland gab es einen großen Unterschied zwischen den 18- bis 29-Jährigen (20,97 Prozent) und den Über-50-Jährigen (58,77 Prozent), während in Mexiko die 18- bis 29-Jährigen (59,81 Prozent) das meiste Vertrauen in die Politik hatten. Menschen trauten regierenden Parteien, die sie nicht gewählt hatten, weniger.

Das Vertrauen in politische Parteien, nationale Gesetzgeber und die Medien ist in der gesamten OECD gering. (Bild: oecd-ilibrary.org)
Das Vertrauen in politische Parteien, nationale Gesetzgeber und die Medien ist in der gesamten OECD gering.
Verlässlichkeit und das Gefühl der politischen Mitsprache hängen signifikant mit dem Vertrauen in die nationale Regierung zusammen. (Bild: oecd-ilibrary.org)
Verlässlichkeit und das Gefühl der politischen Mitsprache hängen signifikant mit dem Vertrauen in die nationale Regierung zusammen.

Die OECD merkte an, dass die Umfragen in Österreich im November 2021 durchgeführt wurden. Zu dieser Zeit habe es sowohl innenpolitische Turbulenzen als auch eine Corona-Infektionswelle gegeben, weswegen die Umfrageergebnisse einen abweichenden Wert aufweisen könnten. Befragt wurden insgesamt 50.000 Menschen in 22 Ländern.

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