Trotz des Höchstwertes an Corona-Neuinfektionen seit Anfang April am Mittwoch bleiben die Zahlen unter vergangenen Modellrechnungen, denen zufolge bis zu 70.000 tägliche Fälle an der Spitze der Sommerwelle befürchtet worden waren. Generell wird nun kaum noch mit einem weiteren großen Anstieg gerechnet: Die österreichweite Sieben-Tage-Inzidenz dürfte bis kommenden Mittwoch noch leicht steigen, dann aber dürfte - auch durch den Ferienstart in Restösterreich - das Fallgeschehen im Westen wie derzeit in den östlichen Bundesländern abflachen.
Dass in Wien und Niederösterreich die tatsächlichen Werte unterhalb der 68-prozentigen Schwankungsbreite lagen, könne darauf hindeuten, „dass der Ferieneffekt stärker als in der letzten Prognose erwartet eingetreten ist“, heißt es vom Covid-Prognosekonsortium. Die Sommerferien führen durch die Schulschließung, verstärkte urlaubsbedingte Abwesenheiten an Arbeitsplätzen und reduzierte Freizeitkontakte zu einer Änderung der Lage, erläuterten die Experten von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Allerdings kann laut den Modellrechnern auch eine geringere Testbereitschaft nicht ausgeschlossen werden.
Für die aktuelle Prognose wird nun mit einem Eintreten des Ferieneffekts und einer Abflachung der Infektionsmeldungen auch in den westlichen Bundesländern gerechnet. Wörtlich heißt es, dass aktuell keine „maßgebliche Zunahme der Dynamik“ erwartet werde, allerdings könnte es in weiterer Folge zu einem Anstieg der Zahlen durch Reiserückkehrer kommen.
Niedrigste Inzidenz für Kärnten, höchste für das Burgenland erwartet
Vorerst wird für den Mittwoch kommender Woche, dem 20. Juli, eine österreichweite Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 690 bis 1100 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet. Die geringste Inzidenz dürfte es in Kärnten mit 510 bis 840 und die höchste im Burgenland mit 910 bis 1500 Fällen geben. Auch beim Spitalsbelag steht das Burgenland gemessen am Verhältnis der Belagszahl zur Bettenkapazität in der Prognose am schlechtesten da.
Auch in Spitälern Burgenland mit höchstem Risiko
Österreichweit wird die kritische 33-Prozent-Auslastungsgrenze der Intensivstationen mit 0,5 Prozent Wahrscheinlichkeit überschritten werden, im Burgenland könnte dies am 27. Juli mit einer 16-prozentigen Wahrscheinlichkeit passieren. Ähnlich hohe Risiken bestehen in den anderen Bundesländern bei Weitem nicht - allerdings merkt das Prognosekonsortium an, dass die Belagsprognose für Neuaufnahmen von einer Versorgung im eigenen Bundesland ausgeht. „Aufgrund geringerer Intensivbettendichten in einigen Bundesländern ist von überregionaler Mitversorgung auszugehen“, heißt es. Sprich: Intensivpatienten können in Spitälern von etwa Nachbarbundesländern aufgenommen werden.
Wieder mehr Corona-Patienten in Spitälern
Die zwei Wochen in die Zukunft reichende Prognose für den Spitalsbelag geht österreichweit von einem Zuwachs von 1067 Covid-Patientinnen und -Patienten am Dienstag auf im Mittelwert 1281 Betroffene am 27. Juli auf Normalstationen aus. Als Schwankungsbreite werden 961 bis 1709 Personen angegeben. Auf den Intensivstationen könnten sich die Covid-Belagszahlen von 56 auf im Mittelwert 71 Schwerstkranke erhöhen (Schwankungsbreite 54 bis 94).
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