Blauer „Jungspund“

Kickl: Rosenkranz „ideales Gegenangebot zur Ampel“

Politik
13.07.2022 13:43

Mit Walter Rosenkranz schickt die FPÖ nicht unbedingt den schillerndsten Überraschungskandidaten ins Rennen um die Hofburg. Parteichef Herbert Kickl streute dem „regelrechten Jungspund“ am Mittwoch Rosen - er sei das ideale Gegenangebot zur „Ampel-Einheit“. Mit dem Wahlkampf will man vor allem die Corona-Maßnahmenkritiker ansprechen.

Die Überraschung unter Politik-Insidern war am Dienstag recht groß, als bekannt wurde, dass die FPÖ Rosenkranz in das Duell mit Amtsinhaber Alexander Van der Bellen schickt. Mancherorts war gar von einer „Notlösung“ die Rede, die den FPÖ-Chef weiter unter Druck setzen werde.

Kickl: FPÖ-Kandidat „notwendig“
Kickl will von alldem jedoch nichts wissen: Die Entscheidung sei ohne jeglichen Disput gefallen, stellte er am Mittwoch klar und bezeichnete anderslautende Medienberichte als Zeitungsente. Die Lage im Land sei derzeit so ernst und dramatisch wie schon lange nicht mehr, führte Kickl weiter aus: „Eine Krise folgt der nächsten - all das macht die Lage täglich gefährlicher“, mahnte er.

(Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)

Der amtierende Bundespräsident schweige bei zu vielen Missständen „unerträglich“ laut, begründete er die „Notwendigkeit“ eines freiheitlichen Kandidaten. Rosenkranz sei zudem mit seinen 59 Jahren im Vergleich zu Amtsinhaber Van der Bellen ein „regelrechter Jungspund“, so Kickl.

Rosenkranz: „Weiß, wo Menschen der Schuh drückt“
Der „gewiefte Stratege“ Herbert Kickl sei schon früh an ihn herangetreten, um ihm die Kandidatur vorzuschlagen, erläuterte Rosenkranz den Prozess innerhalb der Partei. Es seien besondere Zeiten, die wir erleben, erklärte er zudem in seinem Statement. Es gebe verschiedenste Ängste, jegliche Hoffnungen würden hingegen von der Politik permanent enttäuscht, so der „leidenschaftliche Parlamentarier“. „Ich weiß, wo den Menschen in diesem Land der Schuh drückt und wo sie sich ungerecht behandelt fühlen“ - in jüngster Zeit sei dies vor allem die Corona-Krise gewesen.

Er wolle nun einen „Schulterschluss“ mit der betroffenen Bürgerschaft schaffen. Dabei habe er etwa beobachtet, wie viele Menschen von „unverhältnismäßigen Maßnahmen“ betroffen gewesen seien. Sein Fokus im Wahlkampf liege vor allem auf den Kindern und Jugendlichen im Land, die er zu den besonderen Krisenverlierern zählt.

Wohlstand und Freiheit „zurückholen“
„Die Zeiten, in denen wir auf eine bessere Zukunft gehofft haben, sind vorbei“, erklärte Rosenkranz weiter. Nach dem Motto „Holen wir unser Österreich zurück“ wolle er jedoch die „Freiheit“ im Land wieder „zurückholen“, sprach er einmal mehr all jene an, die mit den Corona-Maßnahmen zuletzt unzufrieden waren.

Aber auch der Wohlstand solle zurückgewonnen werden - die soziale Sicherheit unzähliger Bürger sei gefährdet, erinnerte er daran, dass immer mehr Menschen kaum noch in der Lage sind, ihre täglichen Kosten zu decken. Die Regierung müsste hier rasch eingreifen und keine Placebo-Maßnahmen setzen, griff er zudem die aktuelle politische Debatte auf.

Walter Rosenkranz (Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
Walter Rosenkranz

Will „Dreiparteienkandidat“ verdrängen
Er erwarte sich mehr direkte Demokratie im Land - und dabei sei die Wahl des Bundespräsidenten ideal, weil hier eine besondere Bürgernähe zur Politik entstehen würde. Als Bundespräsident wolle er mit klaren Worten all jenen entgegentreten, „die die Situation in unserem Land verschlimmern“.

Er lade daher alle ein, den „Dreiparteienkandidat“ Van der Bellen in eine Stichwahl zu drängen - aus dieser möchte er dann als Sieger hervorgehen. Er wäre aber natürlich auch nicht undankbar, „wenn ich schon direkt am 9. Oktober gewählt werde“.

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